Deutschland, Berlin: Polizeibeamten in der Redaktion von TRT Deutsch. (TRT Deutsch)
Folgen

Die Nachrichtenplattform TRT Deutsch hat zum wiederholten Mal einen rassistischen Drohbrief erhalten. Der am Mittwoch im Postfach der Redaktion in Berlin eingegangene Brief ist erneut mit dem Namen „Prinz Eugen Gruppe“ unterzeichnet. Der Staatsschutz ermittelt.

Die Polizei bewertete den Brief als „rassistisch, anti-muslimisch und anti-türkisch“. Im Schreiben ist eine Karikatur abgebildet, die eine Person mit Bart und Hut in Form einer Bombe zeigt.

Wie in vorherigen Drohbriefen des Absenders „Prinz Eugen Gruppe“ werden Muslime mit rassistischen Sprüchen denunziert – auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan wird darin beleidigt.

Vor dem Hintergrund der intensiven medialen Aufarbeitung der jüngsten Gewalteskalation im Israel-Palästina-Konflikt war die Nachrichtenplattform zuletzt verstärkt zur Zielscheibe geworden. Auch vorher hatten bereits deutsche Medien, darunter auch öffentlich-rechtliche Sender, gegen TRT Deutsch gewettert.

TRT Deutsch-Chefredakteur Kaan Elbir verurteilte die Drohungen gegen die Redaktion. „Wir lassen uns von solchen Drohungen nicht einschüchtern“, sagte Elbir und verteidigte die TRT Deutsch-Berichterstattung im Nahost-Konflikt: „Wir werden weiterhin an einer kritischen Berichterstattung festhalten – auch wenn uns dafür deutsche Medieninstitutionen oder politische Kommentatoren namentlich zur Zielscheibe machen.“

Die TRT Deutsch-Redaktion hat innerhalb eines Jahres drei Drohbriefe erhalten. Ermittlungen zu den vorausgegangenen Schreiben verliefen ergebnislos, obwohl die Polizei Aufklärung versprach.

TRT Deutsch