Eine Zwei-Euro-Münze liegt auf der Tastatur eines Laptops neben einem Eurozeichen. / Photo: DPA (dpa)
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Bundesbankpräsident Joachim Nagel erwartet eine rasche Einführung des digitalen Euro. „Ich bin zuversichtlich, dass wir den digitalen Euro in vier bis fünf Jahren haben“, sagte Nagel den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntagsausgaben). Bargeld wird Nagel zufolge trotz der fortschreitenden Digitalisierung weiter existieren.

„Die elektronischen Zahlungsmöglichkeiten nehmen zu, und bei jungen Menschen spielt Bargeld eine geringere Rolle. Aber wir werden auch künftig bar zahlen können", sagte der Bundesbank-Chef. „Bargeld wird nicht verschwinden.“

Der digitale Euro könnte zukünftig als zusätzliche Bezahloption neben Bargeld in der gesamten Eurozone eingesetzt werden. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte im Oktober das Projekt in die zweijährige sogenannte Vorbereitungsphase überführt - und somit die nächste Stufe zur Einführung freigemacht. Vor einer Einführung muss indes der entsprechende Gesetzgebungsprozess der EU abgeschlossen werden.

Bundesbankchef Nagel sieht im digitalen Euro eigenen Angaben zufolge insbesondere Vorteile im Vergleich zu bisherigen elektronischen Zahlungsmitteln. „Transaktionen werden für den Handel kostengünstiger als bei den bisher gängigen elektronischen Zahlungsmitteln“, sagte Nagel den Funke-Zeitungen und ergänzte: „Und die Privatsphäre erhält höchstmöglichen Schutz. Wegen des digitalen Euro muss niemand den gläsernen Kunden fürchten.“

Zudem könnten die Zentralbanken beim digitalen Euro mehr Sicherheitsmaßnahmen vor IT-Angriffen anbieten, da die technische Infrastruktur dafür in Europa stehen werde.

AFP