Symbolbild: Ein Fläschchen mit fünf Milliliter Corona-Impfstoff von Astrazeneca (dpa)
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Deutschland spendet ab sofort alle noch ausstehenden Impfstofflieferungen des britischen Herstellers Astrazeneca direkt an die internationale Impf-Initiative Covax. Das kündigte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Redaktionsnetzwerk Deutschland (Donnerstagsausgaben) an. In einem ersten Schritt betrifft dies demnach 1,3 Millionen Dosen. Covax versorgt Entwicklungsländer mit Impfstoffen gegen das Coronavirus.
„Es ist in unserem ureigenen nationalen Interesse, die Welt zu impfen. Denn diese Pandemie ist erst wirklich vorbei, wenn das Virus weltweit unter Kontrolle ist“, sagte Spahn. Deutschland werde zudem auch zugunsten von anderen EU-Staaten auf die ihm nach den EU-Verträgen noch zustehenden Impfdosen des Herstellers Johnson & Johnson verzichten. Hier geht es demnach um 1,7 Millionen Impfdosen. Bei Bedarf könnten diese später geliefert oder auch ebenfalls an Drittstaaten abgegeben werden.
Das Bundeskabinett hatte bereits Anfang Juli beschlossen, insgesamt mindestens 30 Millionen Impfdosen der Hersteller Astrazeneca und Johnson & Johnson an Drittstaaten abzugeben. 80 Prozent davon sollen der Initiative Covax zur Verfügung gestellt werden, 20 Prozent sollen bilateral verschenkt werden.
Die Bundesregierung setzt bei der laufenden Impfkampagne derzeit praktisch ausschließlich auf die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna. An diesen herrscht aktuell kein Mangel mehr. Für das nächste Jahr sind zudem Impfstoffe auf Proteinbasis von Novavax und Sanofi eingeplant, die aber bislang noch nicht zugelassen sind. Auch abschließende Daten zur Wirksamkeit liegen hier noch nicht vor.

AFP