Das Robert Koch-Institut hat neue Höchstwerte bei den Corona-Neuinfektionen und der Inzidenz verzeichnet. (dpa)
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Die Zahl der Corona-Neuinfektionen und die Inzidenz haben neue Höchstwerte erreicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen 24 Stunden am Freitagmorgen mit 248.838 an. Damit wurde der bisherige Höchstwert vom Vortag mit 236.120 übertroffen. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag indessen am Freitag bei 1349,5, und damit deutlich über dem bisherigen Rekord von 1283,2 am Vortag. Wie das RKI zudem mitteilte, wurden am Freitag 170 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet. Am Freitag vor einer Woche hatten die Gesundheitsämter bundesweit noch 190.148 Neuinfektionen vermeldet. Die Inzidenz hatte vor einer Woche noch 1073,0 betragen. Der Indikator beziffert die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen. Mehr als 10 Millionen Infektionsfälle seit Pandemie-Beginn Seit Pandemie-Beginn verzeichneten die Gesundheitsämter nach Angaben des RKI insgesamt 10.671.602 Infektionsfälle. Die Gesamtzahl der registrierten Corona-Toten in Deutschland liegt nun bei 118.504. Die Zahl der von einer Corona-Erkrankung genesenen Menschen in Deutschland beziffert das RKI auf rund 7.953.200. Als entscheidenden Maßstab für eine Verschärfung oder Lockerung der Corona-Maßnahmen hatten Bund und Länder im November die sogenannte Hospitalisierungs-Inzidenz festgelegt. Dieser Wert gibt an, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen. Laut dem aktuellsten RKI-Bericht lag die Hospitalisierungs-Inzidenz am Donnerstag bundesweit bei 5,00 und damit so hoch wie seit Weihnachten nicht mehr. 41 Prozent der gemeldeten Coronatests positiv Im jüngsten Wochenbericht vom Donnerstag wies das RKI darauf hin, dass in der vergangenen Woche in Deutschland 41 Prozent der gemeldeten Coronatests positiv ausfielen. In der Vorwoche waren es noch 32 Prozent. Aufgrund des „massiven“ Anstiegs des „Infektionsdrucks“ gibt es schon länger Befürchtungen, dass die registrierten Infektionszahlen nicht das tatsächliche Infektionsgeschehen abbilden. Das RKI erklärte dazu: „Auch wenn nicht mehr jeder Einzelfall im Meldesystem erfasst wird“, sei durch ergänzende Indikatoren „eine zuverlässige Einschätzung der Gesamtentwicklung“ möglich. Für die Lagebewertung in der aktuellen Situation der Pandemie stehe zudem „nicht die Erfassung aller Infektionen durch SARS-CoV-2, sondern die Entwicklung der Anzahl und Schwere der Erkrankungen im Vordergrund“. Die Belastung der Intensivstationen zeige indessen „noch keinen durch die Omikron-Welle verursachten steigenden Trend“. Mit Datenstand vom 02.02.2022 wurden demnach 2.307 Personen mit einer COVID-19-Diagnose auf einer Intensivstation behandelt. In der Vorwoche waren es noch 2.363 Intensivpatienten. Forderungen nach Lockerungen werden lauter Angesichts der überwiegend milden Verläufe bei den Erkrankungen mit der Omikron-Variante und Lockerungen in anderen Ländern werden die Forderungen nach baldigen Erleichterungen auch hierzulande lauter. Die Bundesregierung hat es aber abgelehnt, bereits jetzt einen Öffnungsplan zu erstellen. Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, hat in der Debatte um Corona-Schutzmaßnahmen ebenfalls einen Öffnungsplan für Deutschland verlangt. „Was wird jetzt brauchen, ist ein Freedom Plan – ein Plan, wie wir schrittweise und an Parametern orientiert lockern“, sagte Gassen der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Freitagsausgabe). „Diesen Freedom Plan zu formulieren, ist nun wichtigste Aufgabe der Politik.“ Deutschland müsse lernen, mit Corona zu leben, sagte Gassen weiter. „Manche meinen, die Pandemie sei erst vorbei, wenn keiner mehr an Corona stirbt. Das ist ein Irrtum: Corona wird wohl dauerhaft Teil des Krankheitsgeschehens bleiben.“ Bei der Influenza gebe es auch stets neue Varianten, in manchen Jahren zehntausende Tote. „Das müssen wir auch bei Corona akzeptieren und zugleich weiter Impfungen für Risikogruppen anbieten“, sagte Gassen weiter. Konkret kann sich der KBV-Chef eine Öffnung der Stadien vorstellen: „Fußball findet vor allem draußen statt, hier wird man bald wieder zunehmend vollere Stadien zulassen können.“ Auch im Handel hält Gassen Lockerungen rasch für möglich: „2G im Handel brauchen wir bald auch nicht mehr, da stimme ich unserem Finanzminister Lindner zu.“

AFP