In einer Stellungnahme am Mittwoch hat der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) zur Zurückhaltung auch im Fastenmonat Ramadan aufgerufen.
In seiner Ramdangrußbotschaft sagte der ZMD-Vorsitzender Aiman A. Mazyek, dass in diesem Ramadan vieles anders sein werde. „Gemeinschaftliche Iftare (das Fastenbrechen) im großen Kreis, die Koranlesungen in der Moschee, das traditionelle Gebete in der Nacht (Tarawih) und weiterhin die Pflicht- und Freitagsgebete in der Moschee werden ausbleiben.“
„Es gab in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder Pandemien, bei denen Gebete, Freitagsgebete, ja selbst die Hadj (Pilgerfahrt) ausgesetzt werden mussten, das gehört auch zu unserer Geschichte“, erklärte Mazyek.
Die Zurückhaltung sei wichtig, denn jeder dieser Tage sei gleichsam „ein gewonnener Tag im Kampf gegen die Ausbreitung der durch den Corona-Virus verursachten lebensbedrohlichen Krankheit“. Der ZMD betont: „Wir sehen diesen Kampf als unsere religiöse und zugleich bürgerliche Pflicht.“
Natürlich sollen die religiösen Pflichten nicht vernachlässigt werden. „Wir verzichten neben dem Fasten nicht auf den Gottesdienst der Gebete als solchen, denn diesen lassen wir in unseren Häusern und Wohnungen stattfinden, aber nur im engsten Kreis der Familie“, betonte der islamische Dachverband.
Außerdem erinnert der Zentralrat die Gläubigen daran, dass zahlreiche Moscheen angesichts der Schließung von Gotteshäusern derzeit „vor großen finanziellen Schwierigkeiten“ stehen. Spenden, die sonst während Freitagsgebet und auch im Ramadan getätigt werden, fielen weg.
Ab Donnerstagabend beginnt für Muslime weltweit der Monat Ramadan. Ab Freitagmorgen fasten Muslime einen Monat lang und verzichten von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Essen und Trinken. Das Fasten im Ramadan gehört zu den fünf Säulen des Islam, der Fastenmonat endet am 23. Mai.
TRT Deutsch
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