Größerer Covid-19-Ausbruch in Göttingen (dpa)
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Nach der Infektion Dutzender Menschen einer Pfingstgemeinde in Bremerhaven mit dem Coronavirus ist nun ein weiterer größerer Ausbruch in Niedersachsen bekannt geworden.

Wie eine Stadtsprecherin mitteilte, infizierten sich bei einigen größeren privaten Feiern mehrere Menschen mit dem neuen Coronavirus. Die Betroffenen seien zum größten Teil Mitglieder verschiedener Großfamilien. Sie stammen aus Göttingen und Umgebung. „Aus Datenschutzgründen können keine weiteren Angaben zu den Betroffenen gemacht werden“, teilte die Sprecherin mit. Die Menschen hätten sich wahrscheinlich am vergangenen Wochenende angesteckt. Eine abschließende Zahl an Infizierten lag zunächst nicht vor. „Derzeit werden alle Kontaktpersonen ersten Grades in Stadt und Landkreis Göttingen auf das Virus getestet, um einen Überblick über die Situation zu erlangen“, erklärte die Stadtsprecherin. Auch am Pfingstwochenende solle getestet werden. Unter den 160 Kontaktpersonen seien auch 57 Kinder und Jugendliche. Die entsprechenden Schulen seien bereits informiert.

Gesundheitsamt verfolgt unter Hochdruck Infektionsketten

Das Gesundheitsamt verfolge am Wochenende unter Hochdruck die Infektionsketten, Quarantäneverfügungen würden umgehend erstellt. Nach Mitteilung von Samstag sind in Stadt und Landkreis Göttingen derzeit 100 Personen an Covid-19 erkrankt, 17 mehr als am Vortag. Die „Hessische Niedersächsische Allgemeine“ (HNA) berichtete, dass am Freitag eine unter Quarantäne stehende Person in Göttingen von Ordnungsamt und Polizei zum Gespräch mit einem Richter gebracht wurde, weil die Person mehrfach gegen die Quarantäneauflagen verstoßen und sich in der Innenstadt von Göttingen aufgehalten habe. Ob es hier einen Zusammenhang mit den neuen Corona-Ausbrüchen gebe, könne weder gänzlich ausgeschlossen noch bestätigt werden, hieß es dazu von der Stadt. Unterdessen stieg in Bremerhaven die Zahl der Infizierten aus der Pfingstgemeinde am Samstag weiter an. Mit Stand 13.45 Uhr gab es mindestens 54 bestätigte Fälle, zehn mehr als am Vortag, teilte ein Sprecher der Stadt mit. Aus dem benachbarten Landkreis Cuxhaven seien dazu am Samstag keine Zahlen geliefert worden. Die Gläubigen hatten sich offenbar bei Gottesdiensten infiziert. „Der Bremerhavener Krisenstab ist im Gespräch mit der Leitung der Religionsgemeinschaft mit dem Ziel der Präventionsarbeit“, hieß es. Erst vor einer Woche war bekanntgeworden, dass sich bei der Eröffnung eines Restaurants im Kreis Leer zahlreiche Menschen imt Sars-CoV-2 infiziert hatten.

dpa