09.06.2018, Sachsen, Dresden: Die Fahne von Deutschland ist auf der Uniform eines Soldaten aufgenäht, aufgenommen beim Tag der Bundeswehr. (dpa)
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Die Bundeswehr ermittelt intern gegen einen Offizier wegen Verstoßes gegen Corona-Schutzregeln und der Gefährdung von Soldaten. Im Raum steht der Vorwurf der fahrlässigen Körperverletzung, wie der „Spiegel“ am Freitag berichtete. Der Oberst selbst sowie drei weitere Soldaten hatten sich zuvor mit dem Coronavirus infiziert.

Trotz eines Infektionsverdachts soll der leitende Offizier des Einsatzführungskommandos in Potsdam bei einem Auslandseinsatz Ende 2020 im afrikanischen Niger Besprechungen in geschlossenen Räumen durchgeführt haben. In Folge seien drei Soldaten wegen einer Corona-Infektion von der Bundeswehr nach Deutschland ausgeflogen worden.

Besonders brisant ist, dass der Offizier nach seiner Corona-Infektion und Rückkehr aus dem Ausland mindestens einmal seinen Arbeitsplatz in Potsdam aufgesucht haben soll.

Der Oberst, der als Abteilungsleiter für Auslandseinsätze des Eliteverbands Kommando Spezialkräfte (KSK) und anderer Sondereinheiten der Bundeswehr verantwortlich gewesen war, soll inzwischen seinen Posten geräumt haben. Dem leitenden Offizier wird fahrlässige Körperverletzung angelastet. Neben internen Sanktionen drohen ihm strafrechtliche Konsequenzen.

TRT Deutsch