Rückgabe von Benin-Bronzen – Wendepunkt im Umgang mit Kolonialgeschichte (Archivbild) (dpa)
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Außenminister Heiko Maas sieht den Weg frei für eine baldige Rückgabe von als Raubgut geltenden Benin-Bronzen an Nigeria. „Dass es jetzt gelungen ist, mit den Museen und ihren Trägern einen Fahrplan für Restitutionen von Objekten zu vereinbaren, ist ein Wendepunkt in unserem Umgang mit der Kolonialgeschichte“, sagte der SPD-Politiker. „Wir haben seit Monaten intensiv daran gearbeitet, dafür die Rahmenbedingungen zu schaffen.“ Maas verwies darauf, dass die Frage der Museumszusammenarbeit mit Afrika auf die politische Agenda gesetzt und das Gespräch mit den nigerianischen Partnern, dem Architekten und den Initiatoren des geplanten Benin-Museums gesucht worden sei. „Von der archäologischen Zusammenarbeit über die Ausbildung von Museumsmanagern bis hin zur Hilfe bei der kulturellen Infrastruktur haben wir hier ein Paket geschnürt und arbeiten daran weiter mit unseren nigerianischen Partnern“, sagte Maas. Es seien noch einige Schritte zu gehen. Aber: „Bund, Länder und Museen ziehen jetzt an einem Strang, und wir werden gemeinsam mit den nigerianischen Partnern Lösungen finden.“ Zuvor hatte sich eine Runde von Museumsexperten und politisch Verantwortlichen in einer Online-Schalte auf einen Fahrplan für Rückgaben verständigt. Bronzen aus dem Königspalast des damaligen Königreichs Benin sind in zahlreichen deutschen Museen zu finden. Auch im Berliner Humboldt Forum sollen nach bisherigen Plänen solche wertvollen Kunstschätze ausgestellt werden. Das Ethnologische Museum verfügt über rund 530 historische Objekte aus dem Königreich Benin, darunter etwa 440 Bronzen. Die Objekte stammten größtenteils aus den britischen Plünderungen des Jahres 1897.

dpa