Das Wappen der Berliner Polizei. (dpa)
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Rechte Kriminalität bleibt im Berliner Bezirk Neukölln weiterhin ein aktuelles Thema. Vergangenes Jahr wurden mehr als 150 rechte Straftaten registriert, wie die „Welt“ am Freitag unter Verweis auf eine parlamentarische Anfrage der Linken-Abgeordneten Anna Helm und Niklas Schrader berichtet.

„Die Zahlen zeigen, dass die Serie von rechten Straftaten in Neukölln weitergeht“, kommentierte Schrader die aktuelle Statistik. Der Aufklärungsdruck und die politische Aufmerksamkeit müssten weiterhin hoch bleiben. Laut der „Welt“ handelt es sich bei vielen der Straftaten um Propagandadelikte. Auch Brandstiftungen waren vergangenes Jahr ein Mittel zur Abschreckung, derer sich rechte Täter bedienten. Fünf Autos sollen dabei im Visier der Täter gewesen sein.

Insbesondere mit Graffitis und Schmierereien – darunter Hakenkreuze – versuchen Anhänger der rechten Szene, Menschen in Neukölln gezielt einzuschüchtern. Ende Januar wurde gegen den Neonazi Sebastian T. Anklage erhoben – gemeinsam mit drei mutmaßlichen Komplizen soll er Sachgüter mit Aufklebern beschmiert haben, die den einstigen Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß verherrlichten. Gegen Sebastian T. und seinen rechtsextremen Freund Tilo P. läuft bereits seit August 2020 ein weiterer Prozess, bei dem sie sich wegen ähnlicher Schmierereien verantworten müssen.

Laut der „Welt“ ist zudem aus der Antwort auf die Anfrage der Linken-Abgeordneten zu entnehmen, dass gegen Sebastian T. auch wegen eines Betrugsverdachts im Zusammenhang mit Corona-Soforthilfen ermittelt wird.

Sebastian T. und Tilo P. gelten als die Hauptverdächtigen der Neuköllner Anschlagsserie, der mindestens 72 rechtsextremistische Straftaten seit 2016 zugerechnet werden. Ende vergangenen Jahres waren Sebastian T. und Tilo P. festgenommen worden – inzwischen sind beide wieder auf freiem Fuß.

TRT Deutsch