Das umstrittene Bauprojekt „House of One“ in Berlin. (dpa)
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Der Grundstein für das seit zehn Jahren geplante Berliner Mehrreligionenhaus „House of One“ soll am 27. Mai unter Beteiligung der Gülen-Sekte gelegt werden. Zum symbolischen Baustart werden Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble und Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) erwartet, wie die Trägerstiftung am Freitag laut der Nachrichtenagentur KNA mitteilte.

Der Bau im Zentrum Berlins entsteht an der mehrspurigen Leipziger Straße auf den Fundamenten der ehemaligen evangelischen Petrikirche. Umfassen wird er eine Synagoge, eine Kirche und eine Moschee, die durch einen Raum verbunden sein sollen.

Träger des Projekts sind die evangelische Kirchengemeinde Sankt Petri-Sankt Marien, die Jüdische Gemeinde zu Berlin, das Abraham Geiger Kolleg und der als Gülen-nah geltende Verein Forum Dialog.

Das Projekt ist insbesondere unter Muslimen wegen der Beteiligung der Gülenisten höchst umstritten. Denn die in der Türkei verbotene Gülen-Sekte wird für den vereitelten Putschversuch am 15. Juli 2016 verantwortlich gemacht. Sie wird dort als Fethullahistische Terrororganisation (FETÖ) bezeichnet. Die Organisation verfügt über ein weltweites Netzwerk.

Die Bauarbeiten sollen vier Jahre dauern. Die Kosten werden auf 47 Millionen Euro veranschlagt. Davon trägt der Bund 20 Millionen Euro, das Bundesland Berlin steuert zehn Millionen Euro bei. Spenden und weitere Zuwendungen erbrachten bislang neun Millionen Euro, knapp acht Millionen Euro will die Stiftung noch einwerben.

TRT Deutsch und Agenturen