Waffen und NS-Devotionalien in Wiener Wohnung aufgefunden.  (LPD Wien)
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Auf verdächtige Gegenstände stießen Rettungskräfte bei einem Einsatz in der Wohnung eines 64-Jährigen am Donnerstagmorgen in Hernals, dem 17. Gemeindebezirk von Wien. Sie alarmierten daraufhin Beamte des Stadtpolizeikommandos Ottakring, die sich einen Überblick über die Situation verschafften.

Sprengkommando musste ausrücken

Wie aus einer Polizeimeldung der Landespolizeidirektion (LPD) Wien hervorging, fanden die Beamten in den Räumlichkeiten eine erhebliche Anzahl an Schusswaffen, Kriegsmaterial, Messern, Dolchen und nationalsozialistischen Devotionalien vor.

Um die gefährlichen Gegenstände gefahrlos und fachmännisch abtransportieren zu können, mussten sogar sprengstoffkundige Organe sowie der Entschärfungsdienst angefordert werden. Unter den von der Polizei aufgelisteten Gegenständen befanden sich unter anderem 23 Langwaffen, 14 Faustfeuerwaffen, eine Sprenggranate, acht Geschossgranaten, 35 Dolche, die zum Teil NS-Gravuren aufwiesen, einige antike Waffen sowie etwa 13.000 Schuss Munition.

Die NS-Devotionalien wurden sichergestellt. Zur endgültigen Kategorisierung der aufgefundenen Waffen müssen noch weitere Untersuchungen durchgeführt werden. Nicht in jedem Fall könne von einer Schussfähigkeit ausgegangen werden. Zudem könnte es sich in vielen Fällen auch um Repliken handeln.

Gefährdereigenschaft wird derzeit nicht angenommen

Der Mann wurde wegen Verstößen gegen das Waffengesetz angezeigt, zudem geht ein Bericht über den Verdacht des Verstoßes gegen das Verbotsgesetz an die Staatsanwaltschaft Wien. Auch Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung wurde in die Ermittlungen miteinbezogen.

Ersten Erkenntnissen zufolge ist jedoch nicht davon auszugehen, dass der 64-Jährige einer extremistischen Vereinigung zugehöre. Zur Annahme einer akuten Gefährdung reichten die Anhaltspunkte nach Darstellung der LPD Wien ebenfalls nicht aus.

TRT Deutsch