Symbolbild. In Wien ist ein Mann mit im Gesicht eintätowierten Nazi-Symbolen nach einer rassistischen Attacke zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. (dpa)
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Am Landesgericht Wien ist ein Mann nach einer rassistischen Attacke im Oktober 2019 zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Der im Gesicht mit einem Hakenkreuz und SS-Runen tätowierte 38-Jährige wurde in eine Anstalt eingewiesen.

Bei der Tat soll der Österreicher einen Mann, der aus dem Kongo stammt, beschimpft, getreten und dabei „Ich bin für Hitler, der hätte euch alle umgebracht“ geschrien haben. Im Gesicht waren mehrere Nazi-Symbole eintätowiert: auf der rechten Wange ein Hakenkreuz, auf der linken Wange eine SS-Rune und auf der Stirn die Ziffernkombination „88“, die für „Heil Hitler“ steht. Die Tätowierungen hatte der Mann für die Gerichtsverhandlung jedoch bedeckt.
Der Täter bekannte sich schuldig, damals „ausgetickt“ zu sein, nachdem er zuvor aus einer Einrichtung für Drogenabhängige entlassen worden war. Das Opfer gab vor Gericht an, dem Mann verziehen zu haben. Er wolle nicht, dass der Angeklagte „noch eine auf den Deckel bekommt“. Deshalb konnte er auch nur unter Androhung einer Beugestrafe dazu gebracht werden, vor Gericht als Zeuge auszusagen.
Versöhnliche Geste
„Die Sache ist für mich Schnee von gestern“, erklärte das Opfer abschließend. Daraufhin stand der Angeklagte auf, schüttelte ihm die Hand und umarmte sein Gegenüber.

Jahrelanger Drogenkonsum hätten beim Angeklagten zu einer Persönlichkeitsstörung geführt, weshalb er als gefährlich anzusehen sei. Nach Ansicht eines psychologischen Sachverständigen seien weitere Straftaten mit schweren Folgen zu befürchten – der 38-Jährige weist bereits vier Vorstrafen auf. Mehr zum Thema: Rassismusvorwurf gegen Wiener Beamte: „Abdullah, das ist irgendwie anders“

TRT Deutsch und Agenturen