Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan im Gespräch mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin am Rande des Gipfels im Astana-Format in Teheran.  (AA)
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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat sich zufrieden über den bisherigen Verlauf der Vermittlungsbemühungen seines Landes mit Blick auf den Abtransport ukrainischen Getreides aus den Schwarzmeerhäfen geäußert.

Der Ansatz der russischen Delegation im Rahmen der letzten Runde der Istanbuler Gespräche sei „sehr positiv“ gewesen, teilte Erdoğan seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin am Dienstag in Teheran mit. Dort trafen sich die Staatschefs des sogenannten Astana-Formats zu ihrem mittlerweile siebenten trilateralen Gipfel.

Auch Putin spricht von einem „guten Zeichen“

Im Vorfeld eines persönlichen Gesprächs mit Putin äußerte sich der türkische Präsident in einer kurzen Erklärung vor Reportern. Dabei sagte Erdoğan: „Der Ansatz der russischen Delegation bei den letzten Istanbuler Gesprächen war sehr positiv. Das Ergebnis der Gespräche wird sich positiv auf die ganze Welt auswirken.“

Putin seinerseits dankte seinem türkischen Amtskollegen für Türkiyes Vermittlungsbemühungen in der Lebensmittel- und Getreidefrage. Dank der Vermittlung Ankaras, so der Präsident der Russischen Föderation, sei der Prozess bezüglich der ukrainischen Getreideexporte „vorangekommen“.

Zwar seien die Probleme im Zusammenhang mit den Exporten ukrainischen Getreides aus den Schwarzmeerhäfen noch nicht alle gelöst, die bis dato erzielten Fortschritte seien jedoch bereits ein „gutes Zeichen“, so Putin.

Türkiye nutzt intakte Gesprächskanäle zu allen Konfliktparteien

Am vergangenen Mittwoch hatten sich Moskau, Kiew, Ankara und die Vereinten Nationen im Rahmen der Istanbuler Gespräche auf die Einrichtung eines Koordinierungszentrums in der türkischen Metropole geeinigt.

Die teilnehmenden Akteure fanden eine gemeinsame Basis für technische Fragen wie die Sicherheit der Schifffahrt auf den Transferrouten und gemeinsame Kontrollen bei der Ein- und Ausfahrt von Häfen. Es wird erwartet, dass in weiteren Gesprächen die noch offenen Fragen geklärt werden.

Angesichts der Kämpfe zwischen den Streitkräften Moskaus und Kiews sitzen Millionen von Tonnen Getreides in den ukrainischen Häfen fest. Dies hat weltweit zu einem gravierenden Anstieg der Lebensmittelpreise und teilweise auch Versorgungskrisen geführt.

Das NATO-Mitglied Türkiye hat seine guten Beziehungen sowohl zum Kreml als auch zu Kiew genutzt, um eine Einigung über einen sicheren Weg für die Getreidelieferungen zu erzielen.

Präsident Erdoğan erwartet auch „fruchtbare“ Syrien-Gespräche

Das spätere Gipfeltreffen in Teheran wurde vom iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi ausgerichtet. Im trilateralen Teil der Zusammenkunft ging es um die jüngsten Entwicklungen in Syrien. Hauptthema war dabei der Kampf gegen den Terror, der in dem kriegsgeschüttelten Land vor allem vom syrischen PKK-Ableger YPG und von Neugruppierungen des Daesh ausgeht.

Präsident Erdoğan zeigte sich auch hier zuversichtlich, dass die Gespräche „fruchtbar“ sein würden. In der Frage der Beilegung des Syrien-Konflikts gebe es viele Fragen, und es würden „vielversprechende bilaterale Großprojekte“ entwickelt und vorangetrieben, fügte er hinzu.

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TRT Deutsch