Studie: Corona grassiert weniger unter Migranten in Oberösterreich (Symbolbild) (dpa)
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In Oberösterreich sind laut einer Studie Menschen mit Migrationsgeschichte für die Verbreitung des Coronavirus weniger verantwortlich als angenommen. Zudem sind ländliche Regionen vergleichsweise stärker von Covid-19 betroffen als Städte.

Das Land hatte eine umfangreiche Studie zwecks gezielter Präventionsarbeit und Informationskampagnen in Auftrag gegeben. Ergebnis: Je ländlicher die Gegend, je agrarischer die Strukturen, desto mehr Corona-Fälle – das ist das Ergebnis der aktuellen Corona-Studie zu Oberösterreich.

Mittels komplexer Verfahren erhob die MedUni Wien statistische Daten der Corona-Erkrankten: Wurden Reiche oder Arme, Junge oder Alte, Städter oder Landbewohner, Menschen mit oder ohne Migrationshintergrund häufiger krank? Stachen dabei einzelne Gruppen besonders hervor? Das Ergebnis habe teilweise überrascht, sagte Umweltmediziner Hans-Peter Hutter im Interview mit den „Salzburger Nachrichten“.

Entgegen bisheriger Annahmen habe sich herausgestellt: Je höher in einer Region der Anteil von Menschen mit Migrationsgeschichte ist, desto geringer ist die Ansteckungsquote. Der Pandemie-Experte an der MedUni Wien konstatiert: Corona ist kein „Ausländer-Virus“. Die Hypothese, Ausländer würden das Virus stärker verbreiten, sei damit widerlegt worden, betonte Hutter.

In ländlichen Gebieten sind die Probleme mit Covid-19-Ansteckungen laut Studie deutlich ausgeprägter als in den dichter besiedelten, eher städtischen Regionen. Das heißt, je ländlicher ein Ort, desto mehr Corona-Infektionen.

Jetzt gehe es darum, weiterzuforschen und zu überprüfen, warum das Virus in Oberösterreich auf dem Land stärker grassiert als in dicht besiedelten Städten oder etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln.








TRT Deutsch