Symbolbild: Ukraine-Konflikt. (dpa)
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Bis zu zwei Millionen Menschen im Osten der Ukraine sind nach Einschätzung einer Hilfsorganisation im Falle einer Eskalation des Konflikts mit Russland von Vertreibung bedroht. „Das Leben und die Sicherheit von Millionen von Menschen in der Ostukraine stehen auf dem Spiel“, erklärte am Donnerstag der Generalsekretär des Norwegischen Flüchtlingsrats (NRC), Jan Egeland. Eine Eskalation des Konflikts würde zu „vielen zivilen Opfern, massiven Vertreibungen“ und humanitärer Not führen.

In der Ostukraine seien auf beiden Seiten der sogenannten Kontaktlinie bis zu zwei Millionen Menschen „einer erhöhten Bedrohung durch Gewalt und Vertreibung ausgesetzt, wenn der Konflikt eskaliert“, warnte der NRC. Im Osten der Ukraine kämpfen prorussische Separatisten seit 2014 gegen die ukrainische Armee. In dem Konflikt wurden bereits mehr als 13.000 Menschen getötet. Mehr als 850.000 Binnenvertriebene in der Ukraine

Nach Angaben des NRC gibt es in der Ukraine bereits mehr als 850.000 Binnenvertriebene, drei Millionen Menschen sind demnach auf humanitäre Hilfe angewiesen. „Aktive Kampfhandlungen würden die bestehende humanitäre Situation dramatisch verschlechtern, da der Bedarf aufgrund der jahrelangen Gewalt bereits hoch ist“, erklärte der Flüchtlingsrat. Mindestens 400.000 Menschen aus der Ostukraine sind seit 2014 auch in die Russische Föderation geflüchtet.

Russland hat in den vergangenen Wochen nach westlichen Angaben mehr als 100.000 Soldaten samt schwerem Gerät an der ukrainischen Grenze zusammengezogen. Der Westen befürchtet deshalb einen russischen Angriff auf das Nachbarland. Russland weist die Vorwürfe zurück und gibt zugleich an, sich von der Nato bedroht zu fühlen.

Der Kreml verweist auch auf eine massive ukrainische Truppenpräsenz nahe dem Konfliktgebiet im Osten des Landes, die Argwohn wecke, Kiew könnte versuchen, dort mit militärischen Mitteln vollendete Tatsachen zu schaffen.

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dpa