Symbolbild: In Wien ist der Hochverrat-Prozess gegen fünf Mitglieder des rechtsextremen Netzwerks der „Europäischen Aktion“ gestartet. (dpa)
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Am Montag hat am Wiener Landesgericht der Prozess gegen fünf ehemalige Mitglieder des rechtsextremen Netzwerks „Europäische Aktion“ (EA) begonnen. Den Angeklagten wird unter anderem gewaltsamer Umsturz vorgeworfen. Laut der Staatsanwältin des Prozesses, Susanne Kerbl-Cortella, waren die Ziele der rechtsextremen Vereinigung „dem Parteiprogramm der NSDAP nachempfunden“.

Die fünf Männer stehen wegen Vorbereitung eines Hochverrats und nationalsozialistischer Wiederbetätigung vor Gericht. Sollte das Gericht die Mitglieder für schuldig befinden, drohen ihnen Haftstrafen von zehn bis 20 Jahren oder gar lebenslange Haft.

Bei den Angeklagten im Alter zwischen 29 und 70 Jahren handelt es sich jedoch nicht um führende Figuren des Netzwerks. Die prominenten Akteure und Gründer sind bereits verstorben. Lediglich der 29-jährige Angeklagte hatte eine größere Funktion innerhalb der Neonazi-Organisation. Das ehemalige FPÖ-Mitglied galt als „Gebietsleiter Tirol“ und organisierte Rekrutierungsveranstaltungen. Der Tiroler habe jedoch nie die gewalttätigen Ziele der EA unterstützt und sei bereits 2014 von der Organisation ausgetreten, sagte sein Verteidiger.

Die fünf Angeklagten befinden sich aktuell auf freiem Fuß. Erste Urteile sind für die kommende Woche geplant.

„Europäische Aktion“ wurde in der Schweiz vom Holocaust-Leugner Bernhard Schaub gegründet und entwickelte sich zu einer Dachorganisation europäischer Holocaust-Leugner und Rechtsextremisten. Nach eigenen Angaben hat sich das Netzwerk 2017 aufgelöst. Die Neonazi-Organisation konzentrierte sich auf den deutschsprachigen Raum. In Liechtenstein, Großbritannien und Frankreich unterhielt die EA ebenfalls Niederlassungen und Büros. Kontakte zu Neonazis und Rechtsextremisten in verschiedenen europäischen Ländern wie Ungarn, Schweden oder Bulgarien wurden ebenfalls gepflegt.

TRT Deutsch