Nach dem Cyberangriff auf die Ukraine hat Polen seine Cybersicherheits-Warnstufe erhöht. Wie das Digitalministerium in Warschau am Dienstag mitteilte, soll die niedrigste der vier Warnstufen vorerst bis Sonntag gelten. Die Einstufung verpflichtet die polnischen Behörden dazu, die Sicherheit ihrer Informations- und Kommunikationssysteme verstärkt zu überwachen. Das Ministerium erklärte, es bestehe die „Möglichkeit einer Verletzung der Sicherheit elektronischer Kommunikation“.
Bei dem Cyberangriff am Freitag waren nach Angaben des ukrainischen Geheimdienstes SBU insgesamt 70 Internetseiten der Regierung in Kiew angegriffen worden. Auf der Website des Außenministeriums waren vorübergehend die Worte „Habt Angst und rechnet mit dem Schlimmsten“ in ukrainischer, russischer und polnischer Sprache zu lesen.
Der US-Konzern Microsoft warnte vor noch deutlich größeren Schäden. Den Angreifern sei es vermutlich darum gegangen, die digitale Infrastruktur der Regierung unbrauchbar zu machen, erklärte das Unternehmen.
Die ukrainische Regierung machte Russland für den Cyberangriff verantwortlich. „Alle Beweise deuten darauf hin, dass Russland hinter dem Cyberangriff steckt“, erklärte das Digitalministerium in Kiew. Moskau wolle die ukrainische Bevölkerung „einschüchtern“ und das Land „destabilisieren“. Russland wies die Vorwürfe zurück. Medienberichte zu Beginn der Woche sprachen von ersten Spuren, die nach Belarus führten.
19 Jan. 2022

Nach Cyberangriff auf Ukraine: Polen erhöht Sicherheits-Warnstufe
Polen hat seine Cybersicherheits-Warnstufe erhöht. Behörden sollen die Sicherheit ihrer Systeme verstärkt überwachen. Am Freitag hatte die Ukraine einen massiven Cyberangriff auf Regierungsseiten gemeldet. Spuren sollen nach Belarus führen.
AFP
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