16. September 2021: Der türkische Minister Kurum und Timmermans. (AA)
Folgen

Der türkische Minister für Umwelt und Stadtplanung, Murat Kurum, hat sich in Brüssel mit dem Vizepräsidenten der Europäischen Kommission, Frans Timmermans, getroffen. Wie die EU-Kommission am Donnerstag nach dem Treffen mitteilte, wurde unter anderem die potenzielle Kooperation zwischen Ankara und Brüssel in Klimafragen erörtert. Timmermann ist für den sogenannten Europäischen Green Deal zuständig.

In ihrer Erklärung erinnerte die Kommission an gemeinsame Gefahren durch die Klimaveränderung sowohl in der Türkei als auch in Europa. Dazu zählten etwa Waldbrände, Fluten oder der sogenannte Seerotz, der jüngst das Marmarameer bedrohte.

Kurum und Timmermans hätten sich aus diesem Grund über Maßnahmen zur Reduzierung der Emissionen bis zur Mitte des Jahrhunderts auf Null ausgetauscht. Das sei dringend nötig, um das Ziel einer maximalen Erderwärmung von 1,5 Grad Celsius einzuhalten. Auch die Kohlenstoffpreispolitik sei in Anbetracht der bevorstehenden Etablierung eines Emissionshandelssystems in der Türkei und der Überarbeitung des EU-Emissionshandelssystems diskutiert worden.

„Ich betrachte den hochrangigen Klimadialog zwischen der EU und der Türkei als eine große Chance, unsere Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Klimawandels zu stärken und den EU-Beitrittsprozess der Türkei zu unterstützen“, zitierte die EU-Kommission den türkischen Minister nach dem Treffen. Ankara betrachte den Kampf gegen den Klimawandel nicht nur als eine überpolitische, grenzenlose Angelegenheit, sondern auch als eine Sicherheits- und Entwicklungsfrage.

Timmermans hingegen erinnerte an die Klimakatastrophen – insbesondere in der Mittelmeerregion. Sowohl Ankara als auch Brüssel müssten ihre Wirtschaft auf einen nachhaltigen Kurs bringen.

Kurum und Timmermans hätten zudem vereinbart, die Gespräche über technische Details fortzusetzen und Anfang 2022 eine Bestandsaufnahme vorzunehmen.

TRT Deutsch