Die Schweiz könnte mit dem Kauf der US-amerikanischen F-35-Jets zusätzliche Investition verlieren. Ende Juni kündigte das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport in der Schweiz (VBS) den Kauf von 36 Flugzeugen des US-Herstellers Lockheed Martin an. Laut Recherchen der Schweizer Zeitung „Tamedia“ hätten im Fall eines Deals europäische Konkurrenten wie Dassault, Airbus oder Boeing zusätzliche Milliarden in das Land investiert.
Oft stecke hinter solchen Kaufentscheidungen ein sogenanntes „Offsetgeschäft“ – also ein Gegengeschäft in Form von Investitionen im Käuferland. Bei einem Deal mit Airbus hätte das Unternehmen fast sämtliche seiner Eurofighter in der Schweiz gebaut. Der französische Bieter Dassault hätte für den Kauf der Rafale-Jets für eine enge Anbindung der über 1200 Angestellten in die Lieferkette gesorgt. Zudem wären rund zwei Milliarden in Forschungsprojekte der Schweiz geflossen.
Laut „Tamedia“ hat die Schweiz als Bedingung für eine Auftragsvergabe von jedem Hersteller Investitionen in Höhe von 60 Prozent des Kaufpreises vorgegeben. Lockheed Martin erfülle diese Richtgröße, wolle aber nicht mehr investieren als gefordert. Den Gegnern des F-35-Deals reicht das nicht. Nach den Sommerferien wollen sie eine Unterschriftensammlung starten und den Kauf verhindern.
TRT Deutsch
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