Die griechische Grenzpolizei setzt an der türkischen Grenze Tränengas gegen Migranten ein. (AFP)
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Die griechische Grenzpolizei hat am Samstag Tränengas und Betäubungsgranaten eingesetzt, um Migranten am Durchmarsch in Richtung Zentraleuropa zu hindern. Die Regierung sagte, sie sei entschlossen, die Einreise von Migranten aus der Türkei zu verhindern.

„Die ganze Nacht hindurch haben die Sicherheitskräfte illegale Grenzübergänge verhindert“, sagte der griechische Verteidigungsminister Nikos Panagiotopoulos am Samstag dem Nachrichtensender „Skai“. Tags zuvor erklärte die Türkei, dass sie Flüchtlinge nicht länger daran hindern könne, nach Europa weiterzureisen.

Griechische Polizeibeamte bei Zusammenstößen mit Migranten, die vom türkischen Grenzübergang Pazarkule zum griechischen Kastanies gelangen wollen. Das Foto wurde  am 29. Februar 2020, in Edirne/ Türkei, aufgenommen.  (AA)

Griechenland hat auch die Kontrollen in der Meerenge zwischen den griechischen Inseln in der östlichen Ägäis und der türkischen Küste verstärkt, sagte der Minister für Schifffahrt und Inselpolitik Ioannis Plakiotakis, der auch für die Küstenwache zuständig ist. „Die griechischen Grenzen sind auch die Grenzen Europas“, sagte er. Berichten zufolge seien 50 Schiffe der Küstenwache und Kriegsmarine im Einsatz.

Die Grenzpolizei und Spezialeinheiten der Bereitschaftspolizei setzten über Nacht Tränengas und Betäubungsgranaten ein, um Migranten daran zu hindern, über den geschlossenen Grenzübergang bei Kastanies und Pazarkule nach Griechenland einzureisen. Einigen Migranten gelang es jedoch, den Grenzfluss in Schlauchbooten zu überqueren, berichtete das staatliche Fernsehen. Die griechische Regierung berief am Samstagmorgen eine Krisensitzung ein, um die Migrantenfrage zu erörtern.

Migranten aus Afrika kommen aus der Türkei in einem Schlauchboot an den Strand des griechischen Dorfes Skala Sikamineas an. (AA)

„Es wurden mehr als 4000 illegale Grenzüberschreitungen abgewendet“, sagte Regierungssprecher Stelios Petsas am Samstag im griechischen Staatsfernsehen. Zudem seien 66 Migranten festgenommen worden, die es geschafft hatten, auf griechisches Territorium zu kommen.

Migranten warten, während die griechische Bereitschaftspolizei und Soldaten in der Pufferzone an der türkisch-griechischen Grenze bei Pazarkule patrouillieren. Foto: 29. Februar 2020, Edirne /Türkei  (AA)

Kurz nachdem 33 türkische Soldaten bei einem Luftangriff in Idlib in Nordsyrien ums Leben kamen, sagte am frühen Freitag ein hochrangiger Offizieller aus der Türkei, Ankara werde seine Grenztore für Flüchtlinge, die nach Europa gehen wollen, nicht mehr schließen. Die türkische Regierung erwartet die Ankunft von neuen Flüchtlingswellen aus dem syrischen Idlib, wo fast eine Million Menschen von Russland und dem syrischen Regime vertrieben wurden und sich die humanitäre Lage aufs Äußerste zugespitzt hat.

TRT Deutsch und Agenturen