Großbritannien: Diebstähle in Supermärkten nehmen zu (Symbolbild) / Photo: DPA (dpa)
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Britische Supermärkte haben in den vergangenen zwölf Monaten eine Rekordzahl von Diebstählen verzeichnet. Der Einzelhandelsverband ACS, in dem sich 48.000 Geschäfte zusammengeschlossen haben, teilte am Donnerstag mit, er habe 1,1 Millionen Vorfälle gezählt. Verantwortlich dafür seien sowohl kriminelle Banden als auch die extrem hohen Lebenshaltungskosten.

Am häufigsten wurden demnach teurere Waren wie Fleisch, Alkohol und Süßigkeiten gestohlen. Oftmals seien die Diebe drogen- oder alkoholabhängig oder Teil einer größeren organisierten Gruppe, teilte der ACS in seinem Bericht mit. Einzelhändler seien dazu übergegangen, teurere Waren mit Diebstahlsicherungen zu schützen. In Apotheken würden einige Waren wie etwa Make up wegen wiederholter Diebstähle nicht mehr offen ausgestellt.

Verbandschef James Lowman nannte das Ausmaß der Diebstähle „beispiellos“. Polizeibekannte Diebe könnten stehlen, ohne dass sie Angst vor Konsequenzen haben müssten, kritisierte er. Der britischen Polizei wird vorgeworfen, bestimmten Straftaten wie etwa dem Diebstahl von preisgünstigeren Waren keinen Vorrang zu geben.

Zugleich verharrt die Inflation in Großbritannien auf hohem Niveau. Im Mai lag sie im Vorjahresvergleich bei 8,7 Prozent und war damit so hoch wie in keinem anderen G7-Staat.

Wegen der hohen Inflation und Energiepreise für Privathaushalte sind die Lebenshaltungskosten in Großbritannien derart gestiegen, dass viele Briten den Gürtel enger schnallen müssen.

Das Land wurde von einer Streikwelle im öffentlichen und privaten Sektor erfasst, bei der die Beschäftigten Lohnerhöhungen fordern, um mit der Preisentwicklung Schritt halten zu können

AFP