Archivbild. Geflüchtete gehen durch das Flüchtlingslager „Kara Tepe“ im griechischen Lesbos. (dpa)
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Wegen der mutmaßlichen Vergewaltigung eines dreijährigen afghanischen Mädchens im Kara-Tepe-Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Lesbos haben die Behörden Ermittlungen aufgenommen. Das Mädchen sei blutend und halb bewusstlos am Montagabend in den Toilettenräumen des Lagers entdeckt worden, hieß es aus Kreisen des griechischen Migrationsministeriums am Dienstag. Ärzte im Camp hätten den Vorfall bestätigt. Eine Untersuchung durch einen Forensiker, um den Verdacht der Vergewaltigung zu klären, stehe noch aus.

Nach dem Brand in Europas bis dahin größtem Flüchtlingslager Moria war auf Lesbos zunächst hastig ein provisorisches Zeltlager auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Kara Tepe errichtet worden. Derzeit leben dort mehr als 7300 Menschen. Das Camp wurde in dieser Woche überflutet, nachdem es mehrere Tage heftig geregnet hatte.

„Es sind so viele Zelte nass, es gibt keinen trockenen Ort. Wir fürchten, dass viele Menschen sehr krank werden“, schrieb eine Gruppe von Freiwilligen am Sonntag auf Facebook.

Die EU-Kommission hatte Anfang Dezember angekündigt, dass griechische und EU-Behörden bis September 2021 ein „neues und dem Standard entsprechendes Aufnahmelager“ auf Lesbos errichten würden.

dpa