Der englische Zweitligist Hull City hat einen neuen Besitzer. Der Fußballverein gab am Mittwoch bekannt, dass der türkische Medienmogul Acun Ilıcalı den Kauf des Fußballclubs abgeschlossen hat. „Die Übernahme wurde vom englischen Fußballverband genehmigt und ratifiziert“, hieß es in einer Erklärung. Ilıcalı sagte, er sei zutiefst glücklich und habe mit der Übernahme einen seiner „größten Träume“ verwirklicht. „Wir beginnen eine wunderbare Reise mit Hull City. Wir haben viele große Träume und Ziele, die wir gemeinsam mit unseren Fans erreichen wollen“, so der neue Hull-City-Besitzer. Die Übernahme hat Ilıcalı Medienberichten zufolge 27 Millionen US-Dollar gekostet.
Die Fans des englischen Zweitligisten zeigten sich am späten Mittwochabend während des Liga-Spiels gegen Blackburn Rovers sichtlich erfreut über die Meldung. Auf den Tribünen wehten türkische Flaggen. Zugleich feierten die Fans den Abgang des früheren Eigentümers Assem Allam, der bei den Fans weitgehend in Ungnade gefallen war.
„Ich möchte mich bei der Familie Allam für die Freundschaft und Aufrichtigkeit bedanken, die sie während dieses Prozesses gezeigt hat. Ich glaube fest daran, dass wir mit den fantastischen Fans dieser schönen Stadt erfolgreich sein werden“, betonte der 52-jährige Ilıcalı. Hull City beendet Niederlagenserie nach Übernahme Die Übernahme durch den türkischen Medienmogul wirkte sich offenbar auch positiv auf die Moral der Spieler aus. Die schwarz-gelben „Tiger“, die derzeit in der Nähe der Abstiegszone rangieren, besiegten den Tabellendritten Blackburn Rovers mit 2:0. Damit beendeten sie zugleich eine Niederlagenserie, die seit fünf Spielen angedauert hatte. Die Rovers hingegen waren seit zehn Spielen ungeschlagen.
Ilıcalı verspricht „Fußballrevolution“ Ob die Übernahme nun einen Aufwärtstrend für Hull City einleitet, wird sich noch zeigen. In einem Interview mit der britischen Zeitung „Daily Mail“ zeigte sich Ilıcalı bereits selbstsicher und versprach eine „Fußballrevolution“. Das erste Ziel sei der Aufstieg in die Premier League.
Für die Erfüllung seines ambitionierten Zieles setzt Ilıcalı auch auf Unterstützung aus der Türkei und hofft auf Kooperationen sowie Zulauf von türkischen Fans. Als bekennender Fenerbahçe-Fan mit guten Verbindungen zum Istanbuler Verein und zur türkischen Fußballwelt ist das Vorhaben Ilıcalıs nicht abwegig. Spekulationen darüber gibt es bereits reichlich. Die Fernsehproduktionsfirma Acun Medya wurde von Ilıcalı 2004 gegründet und hat sich seitdem auch international einen Namen gemacht. Neben der Produktion von TV-Formaten in Europa, Südamerika und Nordamerika betreibt das Unternehmen zwei TV-Sender sowie den Streaming-Dienst Exxen in der Türkei.
