Bildungsminister von Frankreich, nimmt an einer Sitzung am ersten Schultag im College de Bourbon teil. Frankreich will das Tragen von Abayas in der Schule unterbinden. / Photo: AFP (AFP)
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Frankreich will das Tragen von Abayas in der Schule unterbinden. „Man wird keine Abaya mehr tragen können“, sagte Bildungsminister Gabriel Attal am Sonntagabend im Sender TF1. Das erscheine ihm notwendig und gerecht. Schulen sollen bei der Durchsetzung des Verbots unterstützt werden.

Abayas sind lange und luftige Übergewänder und gelten als traditionelles islamisches Kleidungsstück. In Frankreich war zuletzt eine Debatte darüber entfacht, ob die Gewänder eindeutig religiös sind und deshalb in der Schule verboten werden sollten.

Frankreich versteht sich als laizistisches Land, in dem eine strikte Trennung von Staat und Religion herrscht. In dem Land mit rund 67 Millionen Einwohnern leben Schätzungen zufolge zwischen 3,5 und 6 Millionen Muslime.

Maßnahmen gegen Muslime nehmen zu

Die französische Regierung hatte in den vergangenen Jahren mit Äußerungen und politischen Maßnahmen gegen den Islam für Empörung gesorgt. Präsident Emmanuel Macron bezeichnete den Islam als eine Religion, die sich „weltweit in der Krise“ befinde. Zudem gab es vermehrt Razzien in Moscheen und muslimischen Wohltätigkeitsstiftungen.

Bereits 1994 trat ein Gesetz in Kraft, das in Schulen nur noch diskrete - nicht aber auffällige - religiöse Symbole erlaubt. Zehn Jahre später wurden Kopftücher in Schulen vollständig verboten - Kippa und Kreuz nicht. 2010 folgte das Verbot der Vollverschleierung in der Öffentlichkeit.

TRT Deutsch und Agenturen