18.03.2021, Frankreich, Paris: Jean Castex, der französische Premierminister, spricht bei einer Pressekonferenz über die aktuelle Strategie der französischen Regierung zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie. (dpa)
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Frankreich verhängt im Kampf gegen die Corona-Pandemie regionale Ausgangsbeschränkungen - auch Paris ist betroffen. Die Regelungen sollen zunächst ab Samstag für vier Wochen gelten, sagte Frankreichs Premierminister Jean Castex am Donnerstagabend in der Hauptstadt. Das sei die Zeit, die man brauche, um einen Effekt zu erzielen. Etwa jeder dritte der knapp 67 Millionen Landesbewohner ist von den härteren Maßnahmen betroffen. Diese sind allerdings deutlich weniger streng als bei Ausgangsbeschränkungen in der Vergangenheit.
Die neuen Regeln gelten in 16 Départements - dazu zählen der gesamte Großraum Paris und etliche Gegenden im Norden sowie das Département Alpes-Maritimes mit seiner Mittelmeer-Metropole Nizza. Dort müssen alle nicht lebensnotwendigen Läden schließen. Buch- und Musikläden dürfen geöffnet bleiben. Schulen sollen ebenfalls offen bleiben, es soll aber Einschränkungen für die Oberstufen geben. Ausflüge ins Freie sind ohne zeitliche Begrenzung, aber nur im Umkreis von zehn Kilometern erlaubt. „Diese Maßnahmen könnten auf andere Teile des Landes ausgeweitet werden“, warnte Castex. In der Vergangenheit gab es ein Zeitlimit für den Aufenthalt an der frischen Luft - für Freizeitaktivitäten lag dies oft bei einer Stunde am Tag.
Castex erklärte, dass der Aufenthalt im Freien besser sei als Feste drinnen - allerdings werde sichergestellt, dass es keine Grillpartys in den Parks geben werde.
Im Großraum Paris und anderen Gegenden hatte sich die Corona-Lage zuletzt deutlich verschlechtert. Patientinnen und Patienten wurden in Krankenhäuser anderer Landesteile gebracht, weil es auf den Intensivstationen an Kapazitäten fehlt. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche war im Großraum Paris zuletzt auf rund 450 geklettert.
„Bei dieser dritten Welle kennen wir die Ursache: die Ankunft der sogenannten britischen Variante, die inzwischen fast drei Viertel der Infektionen ausmacht“, sagte Castex mit Blick auf die Situation im Land. In ganz Frankreich gilt bereits seit Wochen eine strikte Ausgangssperre ab 18 Uhr. Deren Beginn wird nun auf 19 Uhr geschoben. Die Menschen dürfen dann nur noch in Ausnahmefällen vor die Tür. Seit Beginn der Pandemie sind in Frankreich mehr als 91.000 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.

dpa