Archivbild. 22. Juli 2021: Der französische Innenminister Gérald Darmanin (AFP)
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In Frankreich sind auf Anweisung des Innenministers Gérald Darmanin zwei Imame entlassen worden. Dies teilte der Minister am Freitag auf Twitter mit. „Wir kämpfen unerbittlich gegen diejenigen, die die Regeln und Werte der Republik missachten.“

Der Imam Mmadi Ahamada aus dem Département Loire hatte in seiner Predigt zum islamischen Opfefest (Eid al-Adha) einen Hadith sowie Koranverse zitiert, in denen sich der Prophet Mohammed an seine Ehefrauen wendet. Die Regionalrätin Isabelle Surply teilte das Video der Predigt auf ihrem Twitter-Account.

Innenminister Darmanin forderte daraufhin von der zuständigen Stelle, die Tätigkeit des Imams zu beenden, weil dessen Predigt schädlich für die Gleichstellung der Geschlechter sei. Er ordnete auch an, die Aufenthaltserlaubnis Ahamadas nicht mehr zu verlängern.

Der Imam teilte am Freitag der Zeitung „Le Progres“ mit, dass Teile aus seiner Predigt aus dem Kontext gerissen worden seien. Er stellte klar, dass muslimische Frauen aktiv am sozialen Leben teilnehmen. „Aus ihnen werden Ärztinnen, Ingenieurinnen oder Pilotinnen“, so Ahamada.

Im zweiten Fall soll ein weiterer Imam aus dem Départment Hauts-de-Seine am 4. Juni eine nicht mit der Geschlechtergleichheit vereinbare Predigt gehalten haben. Der Imam habe den Kleidungsstil von manchen muslimischen Frauen kritisiert. Auch in diesem Fall befahl Darmanin in einem Brief die Entlassung des Imams.

Dabei solle von den „neuen Mitteln“ des Gesetzes „zur Stärkung der Achtung der Republik-Prinzipien“ Gebrauch gemacht werden, so der Minister. Bei einem Wiederholungsfall soll die betroffene Moschee komplett geschlossen werden.

TRT Deutsch