Rund zwei Drittel der französischen Bürger sind von den Ausgangssperren betroffen. (Others)
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Frankreich hat mit 41.622 Corona-Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden einen Spitzenwert erreicht. Das seien rund 15.000 mehr als am Vortag, teilten die Behörden am Donnerstagabend mit. Insgesamt stieg die Zahl der Infektionen auf 999.000 und erreichte damit fast die Marke von einer Million.

Frankreich mit seinen rund 67 Millionen Menschen ist stark von der Coronavirus-Pandemie betroffen. Premierminister Jean Castex hatte angekündigt, dass die bereits in Paris und anderen Metropolen geltende nächtliche Ausgangssperre auf rund zwei Drittel der Einwohnerinnen und Einwohner des Landes ausgedehnt wird.

Die Ausgangssperre gelte vom Samstag an dann in 54 Départements und dem französischen Überseegebiet Französisch-Polynesien. Nach Angaben der Regierung haben sich in den vergangenen sieben Tagen 251 Menschen pro 100.000 Einwohner mit dem Coronavirus infiziert. Es starben bisher mehr als 34.000 Menschen.

„Das wäre für alle eine wirtschaftliche Katastrophe“

Frankreich fürchtet wegen der strengen Auflagen zur Eindämmung der Corona-Pandemie auch im vierten Quartal von Oktober bis Dezember einen Wirtschaftseinbruch. Wirtschaftsminister Bruno Le Maire sagte am Freitag im Sender Europe 1, im vierten Quartal „könnten wir eine negative Wachstumszahl haben“.

Die Regionalzeitung „Le Parisien“ kommentierte am Freitag die Lage und mahnte dass das Land in eine wirtschaftliche Katastrophe zusteuere: „Ein erneuter Lockdown wäre nicht zwangsläufig landesweit, sondern lokal wie in Deutschland, Spanien oder Italien. Die nächste Stufe wäre dann ein landesweiter Lockdown. Das wäre für alle eine wirtschaftliche Katastrophe: Privatpersonen, Selbstständige, Unternehmen und den Staat.“

Agenturen