Symbolbild. Französische Strafverfolgungsbehörden haben ein Ermittlungsverfahren zum Vorfall im Pariser Vorort Asnières-sur-Seine eingeleitet, bei dem Polizisten zwei Frauen mit Kopftüchern brutal angegangen waren. (dpa)
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Französische Justizbehörden haben ein Ermittlungsverfahren zu jenem Vorfall vom 14. April im Pariser Vorort Asnières-sur-Seine eingeleitet, bei dem Polizisten zwei Frauen mit Kopftüchern brutal angegangen waren. Dies teilte die Staatsanwaltschaft von Nanterre am Mittwoch mit. Das Verfahren sei am 28. April wegen des Verdachts auf „Gewalt durch eine öffentliche Behörde“ und „öffentliche Beleidigung“ eingeleitet worden. Die drei Polizisten behaupten ihrerseits, Opfer von Gewalt geworden zu sein und sollen ebenfalls Anzeige erstattet haben, hieß es in den französischen Medien.

„Meine Mandantinnen sind erleichtert über die Voruntersuchung“, kommentierte Opferanwalt Nabil Boudi gegenüber der Nachrichtenagentur AFP die Ermittlungen. Die beiden Frauen im Alter von 23 und 24 Jahren werfen drei Polizisten vor, sie am 14. April mehrmals geschlagen und beleidigt zu haben. Eine der Frauen beschuldigt die Polizisten zudem, dass einer Beamten versucht habe, ihr das Kopftuch runterzureißen. In ihrer Anzeige wird auch eine „illegale Identitätskontrolle“ angeprangert. Die Polizisten sollen die Frauen lediglich aufgehalten haben, weil sie einen Hidschab trugen. Aufnahmen des Vorfalls gingen in den sozialen Medien viral und lösten heftige Kritik an der französischen Polizei aus. Die Pariser Polizei rechtfertigte sich daraufhin auf Twitter und schilderte die Sicht der Polizisten: Die Aussagen der Frauen seien frei erfunden und das Vorgehen der Polizisten sei nicht islamfeindlich motiviert gewesen. Die beiden Frauen hätten willentlich die Polizisten ignoriert und eine Polizeistrafe an der Weiterfahrt behindert. Bei der anschließenden Kontrolle hätten sich die jungen Frauen dann unkooperativ gezeigt, weshalb die Polizei hart durchgegriffen habe.

TRT Deutsch