Nach dem Massensturm von Flüchtlingen auf die in Marokko liegende spanische Exklave Melilla ist die Zahl der Todesopfer auf 18 gestiegen. 13 weitere Menschen seien ihren bei der versuchten Überwindung des meterhohen Grenzzaunes erlittenen Verletzungen erlegen, erklärten die Behörden der marokkanischen Provinz Nador in der Nacht zum Samstag. Zuvor hatte die Opferzahl bei fünf gelegen. 76 weitere Menschen und 140 Polizisten wurden demnach verletzt.
Rund 2000 Flüchtlinge hatten am frühen Freitagmorgen versucht, über die Grenze zwischen Marokko und der spanischen Exklave zu gelangen. Mehr als 500 Menschen gelang es, nach dem Durchschneiden eines Zaunes in den Grenzkontrollbereich zu gelangen. Spaniens Ministerpräsident sprach von einem „gewalttätigen Angriff“ auf die Grenze und machte „Menschenschmuggler-Mafias“ verantwortlich.
Die Grenzzäune um Melilla sind mit Stacheldraht, Videokameras und Wachplattformen ausgestattet. Bilder in spanischen Medien zeigten am Freitag Bilder von Geflüchteten, die erschöpft auf dem Gehweg lagen, einige mit blutenden Händen und zerrissener Kleidung. Die in Marokko gelegenen spanischen Exklaven Ceuta und Melilla sind regelmäßig Ziel von Menschen, die sich ein besseres Leben in Europa erhoffen.
In den vergangenen Jahren haben tausende Migranten versucht, die zwölf Kilometer lange Grenze zwischen Melilla und Marokko oder die acht Kilometer lange Grenze zwischen Ceuta und Marokko durch das Überklettern von Zäunen, schwimmend oder in Autos versteckt zu überwinden.
25 Juni 2022

Flüchtlinge stürmen auf spanische Exklave Melilla – Mindestens 18 Tote
Nach Angaben des marokkanischen Innenministeriums haben rund 2000 Geflüchtete versucht, den Grenzzaun zwischen Marokko und Melilla zu überwinden. In dem Gedränge kamen mindestens 18 Menschen ums Leben, dutzende weitere wurden verletzt.
AFP
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