Der ehemalige Hohe Vertreter der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik und frühere Nato-Generalsekretär Javier Solana (dpa)
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Der frühere Nato-Generalsekretär Javier Solana hat am Sonntag sein Unverständnis über die Äußerungen von US-Präsident Joe Biden über den angeblichen Völkermord an den Armeniern mittgeteilt.

„Ich verstehe die heutige Einstufung als Völkermord, (...) der angeblich 1915 begannen wurde, nicht ganz“, schrieb Solana auf Twitter, der früher auch hoher Repräsentant der Europäischen Union war. „Das ist ein Schlag ins Gesicht für die Türkei.“

Biden hatte dieses Jahr als erster US-Präsident das Narrativ Armeniens übernommen und die Ereignisse von 1915 als „Völkermord“ bezeichnet. Die Vereinigten Staaten und ihre Präsidenten hatten es bislang konsequent vermieden, diesen Begriff zu verwenden.

Das türkische Außenministerium hatte danach Bidens Erklärung verurteilt. Sie werde „eine tiefe Wunde öffnen, die unser gegenseitiges Vertrauen und unsere Freundschaft untergräbt.“ Deshalb fordere Ankara den US-Präsidenten auf, „diesen schweren Fehler zu korrigieren“.

Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu hatte auf Twitter geschrieben: „Worte können die Geschichte weder ändern noch umschreiben.“

TRT Deutsch