Die prominente Oppositionspolitkerin Olga Kowalkowa. (dpa)
Folgen

Die belarussische Oppositionspolitikerin Olga Kowalkowa ist nach Polen geflohen. Kowalkowa, die dem Wahlkampfteam der nach Litauen geflohenen Oppositionsführerin Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja angehörte, sagte am Samstag vor Journalisten in Warschau, sie sei nach ihrer Festnahme in der vergangenen Woche von belarussischen Sicherheitskräften bedroht und dann zur polnischen Grenze gebracht worden.

Kowalkowa gehört dem von der Opposition gegründeten Koordinierungsrat an, der nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl einen Machtwechsel in Belarus erreichen will. Am Dienstag vergangener Woche wurde sie festgenommen. Am Samstag gab sie in Warschau zusammen mit Michal Dworczyk, dem Kabinettschef des polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki, eine Pressekonferenz.

Kowalkowa berichtete, sie sei mit einem Auto des belarussischen Geheimdienstes KGB vom Gefängnis zur polnischen Grenze gebracht worden. Sie habe in dem Auto am Boden liegen müssen und sei am Grenzübergang Kuznica Bialostocka freigelassen worden. Dort habe sie ein polnischer Busfahrer mitgenommen.

Dworczyk sagte, Kowalkowa sei in der Nacht zum Samstag „unter dramatischen Umständen“ in Warschau angekommen. Kowalkowa sagte, alles was ihr in den vergangenen Tagen und Wochen passiert sei, betrachte sie „als Folter“. Ihr sei immer wieder eine „lange Haft“ angedroht worden.

Dworczyk betonte, dass die Regierung in Warschau allen Oppositionellen helfen werde, die in Belarus um ihre Gesundheit und ihr Leben fürchteten. Nach einem Beschluss von Regierungschef Morawiecki könnten „alle Opfer der politischen Repressionen in Belarus auf die Unterstützung und Hilfe Polens zählen“.

AFP