Opfer eines französischen Massakers an algerischen Zivilisten im Jahr 1945. (TRT)
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Die algerische Vereinigung „8. Mai 45“ hat anlässlich des Jahrestag des Massakers von Sétif angekündigt, gegen die Regierung in Paris vor internationalen Gremien eine Anklage wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit anzustreben. Das geht aus einer Ankündigung Abdel Hamid Salakjis, des Vorsitzenden der NGO, am Montagabend hervor.

Französische Besatzungstruppen verübten zwischen dem 8. Mai und dem 22. Mai 1945 mehrere Massaker in den Regionen Sétif, Guelma und Kherrata im Osten Algeriens. Nach offiziellen algerischen Schätzungen wurden 45.000 Algerier Opfer dieser Übergriffe durch französische Besatzungstruppen sowie Milizen.

„Der Verein bereitet eine Akte vor, die zur Grundlage dafür werden kann, ein Verfahren gegen die Täter dieser Massaker vor internationalen Gremien einzuleiten“, sagte Salakji in einer lokalen Radiosendung in Sétif. Eine der Klagen der Verein will auch vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag einreichen. Der Vereinsvorsitzende erklärte, dass man die Namen der Täter kenne: „Wir haben eine Liste mit ihren Namen, wie unter anderem z. B. die der Generäle Duval und Bourdila“.

Im Jahr 2012 erkannte Frankreich zum ersten Mal offiziell seine Verantwortung für die Massaker vom 8. Mai 1945 in Algerien an. Der französische Präsident François Hollande sagte damals in einer Rede vor dem algerischen Parlament, dass Paris das Leid anerkenne, welches das französische Kolonialregime dem algerischen Volk zugefügt hatte. Dazu zählten auch die Massaker von Setif, Guelma und Kherrata.

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