UNESCO berät über Aufnahmen in die Kulturerbe-Liste / Photo: AA (AA)
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In Paraguays Hauptstadt Asunción haben die Beratungen der UNESCO über die Aufnahme von Kulturpraktiken in die Liste des immateriellen Kulturerbes begonnen. Vorgeschlagen wurden rund 60 Kulturformen, darunter das chinesische Neujahrsfest, die Sake-Herstellung in Japan und die Henna-Tradition aus dem arabischen Raum. Nominierungen aus Deutschland werden bei der einwöchigen Tagung des zwischenstaatlichen UNESCO-Ausschusses nicht verhandelt.

Azoulay: Kulturerbe „ist lebendig und wird gebraucht“

„Immaterielles Kulturerbe verbindet uns miteinander und haucht unseren Gesellschaften Leben ein“, sagte die Generaldirektorin der UNESCO, Audrey Azoulay. „Es ist unsere Verantwortung, dieses Erbe zu fördern, denn es ist nicht nur Folklore, die nichts mit der heutigen Wirklichkeit zu tun hat, sondern es ist lebendig und wird gebraucht.“

Zum immateriellen Kulturerbe gehören Bräuche, Handwerkstechniken, Musikarten und Tänze. In der repräsentativen Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit finden sich beispielsweise die Saunakultur aus Finnland, Yoga aus Indien und die Imzad-Musik der Tuareg in der Sahara. Aus Deutschland wurden bereits der Orgelbau, die Falknerei und das Hebammenwesen in die Liste aufgenommen.

„Das immaterielle Kulturerbe ist gelebte Vielfalt“, sagte der Vorsitzende des Fachkomitees immaterielles Kulturerbe in Deutschland, Christoph Wulf. „Es führt uns die unermessliche Kreativität der Menschheit vor Augen. Wer sich für das immaterielle Kulturerbe einsetzt, stiftet Gemeinschaft. Wer Wissen und Können weitergibt, macht sich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt stark.“

TRT Deutsch und Agenturen