21. Juni 2022, Erzurum, Türkei: Ein Blick von der Burg Erzurum in der Osttürkei. (AA)
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Eine Gruppe von Forschern der Atatürk-Universität in Erzurum hat vor 24 Jahren eine Untersuchung eingeleitet, um die Spuren der Burgen in der Provinz zu erkunden. Der Ort gilt als eine der ältesten Siedlungen in Anatolien und war die Heimat vieler Zivilisationen seit der Altsteinzeit. Bei den Arbeiten wurden bis heute die Überreste von insgesamt 165 Burgen entdeckt.

Der an den Forschungen beteiligte Professor Yavuz Günaşdı vom Fachbereich Geschichte sagt im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Anadolu (AA), dass die Forschungen 1998 begonnen hätten. Er vermutet, dass es in der Stadt 300 Burgen gegeben haben könnte.

Günaşdı sagt, dass die Urartianer der Stadt Erzurum große Bedeutung beigemessen hätten: „Der Ursprung der Flüsse Aras, Euphrat und Çoruh liegt in Erzurum. Diese drei Flüsse haben Erzurum und den Orten, durch die sie fließen, Leben eingehaucht und Naturschönheiten, Täler und natürliche Straßen geschaffen. Forschungen haben ergeben, dass sich an diesen natürlichen Straßen Burgen befinden.“ Die Urartianer definierten demnach Erzurum als „Hochland“ oder „Land der Tore“. Das Urartäische Reich wurde 861 v. Chr. gegründet.

Erzurum lag an strategischer Route

Günaşdı weist darauf hin, dass Erzurum an der strategischen Transitroute zum Kaukasus, nach Zentralasien, Iran und Anatolien gelegen habe. In der Stadt seien vor und nach den Urartianern verschiedene Burgen gebaut worden. Die Burgen seien in Vergangenheit wichtig für die Kontrolle und Sicherheit der Region gewesen.

Viele dieser Burgen hätten Verwaltungs- und Vorposten gehabt. Zu den Verwaltungsposten gehörten laut Günaşdı die Festungen in Pasinler, Avnik, Uzunahmet und Pir Ali Baba. Andere Burgen wie die in Akdağ und Küçük Çağdarış seien hingegen Beispiele für Festungen, die zum Schutz der Pässe in Erzurum errichtet worden seien.


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