Berlin: Angesichts steigender Lebensmittelpreise, höherer Energiekosten und des Ukraine-Kriegs stehen Tafeln bundesweit immer mehr unter Druck. (dpa)
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Bei den Tafeln hat sich die Zahl der Hilfesuchenden aufgrund von Inflation, Pandemie und Kriegsfolgen seit Jahresbeginn um etwa die Hälfte erhöht. Über zwei Millionen Menschen in Deutschland leben somit in Armut, wie aus einer bundesweiten Umfrage bei den Tafeln hervorgeht. Die Ergebnisse wurden auf der Internetseite der Tafel Deutschland veröffentlicht.

Aktuell verzeichneten 60,71 Prozent der Tafeln einen Zuwachs von Bedürftigen von bis zu 50 Prozent. Bei 22,6 Prozent der Tafeln stehen bis zu doppelt so viele Menschen für Lebensmittel an. Für 7,59 Prozent der Tafeln hat sich die Zahl der Menschen in Not verdoppelt und bei 8,94 Prozent sogar mehr als verdoppelt.

„Wir sehen deutlich, dass es den Menschen jetzt am nötigsten fehlt“, erklärte Jochen Brühl, Vorsitzender Tafel Deutschland e.V. Die Tafeln seien damit am Limit. Vor allem Geflüchtete aus der Ukraine, aber auch viele Arbeitslose, Geringverdiener und Rentner stünden für Lebensmittel an.

„Jeder sechste Mensch in Deutschland lebt in Armut. Das können wir uns als Gesellschaft nicht länger hinnehmen“, sagte Tafel Geschäftsführerin Sirkka Jendis. Tafel Deutschland fordert deshalb von der Bundesregierung dringend ein neues Hilfspaket. Laut Paritätischem Armutsbericht 2022 stieg die Armutsquote im vergangenen Jahr auf 16,6 Prozent an.

TRT Deutsch