Die Kinderarmut in Deutschland ist einem Zeitungsbericht zufolge auf den höchsten Stand seit Jahren gestiegen. 2021 lag die Armutsgefährdungsquote unter Kindern bei 20,8 Prozent, wie laut der „Augsburger Allgemeinen“ (Montag) aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Fraktion hervorgeht. Das ist demnach der höchste Wert, der in Auswertungen des sogenannten Mikrozensus seit 2015 gemessen wurde. Damals lag die Armutsgefährdungsquote von Kindern und Jugendlichen laut dem Bericht noch bei 19,7 Prozent, im Jahr 2020 bereits bei 20,4 Prozent.
Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch warnte angesichts der Entwicklung vor einer drohenden weiteren Verschärfung der Situation für Millionen Kinder in Deutschland. „Mit der Inflation und den explodierenden Energiepreise droht ein weiterer massiver Anstieg der Kinderarmut“, sagte er der Zeitung. „Wir brauchen jetzt einen Schutzschirm für Familien in Deutschland.“ Die Regierungskoalition Ampel müsse dem dritten Entlastungspaket „eine armutsfeste Kindergrundsicherung hinzufügen“, forderte er. Die geplante Erhöhung des Kindergeldes um 18 Euro sei deutlich zu wenig.
Kinder gelten als armutsgefährdet, wenn sie in Haushalten leben, die weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung zur Verfügung haben.
19 Sep. 2022
epd
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