Gedenkveranstaltung in Kassel: Am Mittwoch jährt sich zum 16. Mal der Todestag von NSU-Opfer Halit Yozgat (dpa)
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Mit einer öffentlichen Gedenkveranstaltung wird am Mittwoch in Kassel an den 16. Todestag von Halit Yozgat erinnert. Der damals 21-Jährige war am 6. April 2006 durch die rechtsterroristische Vereinigung Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) in Kassel ermordet worden. Wie die Stadt am Montag mitteilte, lädt sie mit Familie Yozgat zur Gedenkveranstaltung um 15.30 Uhr auf dem Halitplatz in der Kasseler Nordstadt ein. Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD) rief dazu auf, entschieden Haltung gegen Rassismus, Menschenverachtung, Rechtextremismus, Gewalt und Terror zu zeigen. Der Tod von Halit Yozgat bleibe wie auch die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke für die Stadt Kassel eine stetige Mahnung, für die Werte des Rechtsstaates mit Entschlossenheit einzutreten.

Gedenkstein erinnert seit 2012 an das Terroropfer

Yozgat, der in seinem Internetcafé erschossen wurde, war das neunte und vorletzte Todesopfer der NSU-Mordserie, die von 2000 bis 2007 in deutschen Großstädten verübt wurde. Bis auf die Polizeibeamtin Michèle Kiesewetter gehörten alle NSU-Opfer Einwanderercommunitys an.

In Tatortnähe wurde 2012 ein Gedenkstein errichtet, der Platz und eine Straßenbahnhaltestelle in Halitplatz umbenannt. Walter Lübcke wurde in der Nacht vom 1. auf den 2. Juni 2019 auf der Terrasse seines Wohnhauses in Wolfhagen-Istha (Landkreis Kassel) von dem Rechtsextremen Stephan Ernst aus Kassel getötet, der am 28. Januar 2021 zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt wurde.

epd