01. Juli 2019, Sachsen, Dresden: Eine Person steht mit einer weißen Rose vor einem Bild der ägyptischen Muslimin Marwa El-Sherbini während einer Gedenkzeremonie. (dpa)
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Mit einer Gedenkfeier vor dem Dresdner Landgericht haben am Donnerstag rund 100 Menschen an den rassistisch motivierten Mord an Marwa El Sherbini vor zwölf Jahren erinnert. Vertreterinnen und Vertreter von Stadt und Land sowie engagierte Bürger legten für die Ägypterin weiße Rosen nieder. „Wir haben ein Rassismusproblem in Deutschland“, sagte Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke). El Sherbini stehe exemplarisch für wiederkehrende Angriffe auf Mitmenschen in diesem Land.

Die damals schwangere ägyptische Ärztin war am 1. Juli 2009 vor den Augen ihres Ehemannes und ihres dreijährigen Sohnes in einem Verhandlungssaal des Landgerichts aus Hass auf Muslime niedergestochen worden. Kurz zuvor hatte sie gegen den Täter als Zeugin ausgesagt. El Sherbini wurde 31 Jahre alt. Der Täter wurde 2009 wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt.

An der Gedenkfeier nahm auch der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, teil. „Einer der Fehler, die in der Vergangenheit gemacht wurden, ist die Bagatellisierung und die Verdrängung solcher Themen“, sagte Mazyek dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Dies habe dazu beigetragen, dass der Rassismus weiter zugenommen habe. „Es geht um das nackte Überleben und die Verteidigung unserer Demokratie“, sagte Mazyek. Das sei vielen noch nicht ausreichend bewusst.

Artikelquelle: epd

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