„Spiderman“ will nicht erst mit 64 in Rente gehen: Der französische Kletterkünstler Alain Robert, auch bekannt unter dem Namen des Comic-Helden, protestierte mit einer aufsehenerregenden Aktion gegen die Rentenreform von Präsident Emmanuel Macron. Er erklomm den 187 Meter hohen Sitz des französischen Ölkonzerns Total im Pariser Geschäftsviertel La Défense. Nach dem Abenteuer nahm ihn die Polizei in Empfang.
„Mit 57 Jahren bin ich nicht mehr weit von der Rente entfernt“, sagte Robert zu seiner Protestaktion. „Ich kann nur Geld verdienen, indem ich klettere. Soll ich das etwa bis 64 tun? Oder sogar bis 67?“ Ihn nerve es, wenn die Regierung den Leuten ständig sage, sie müssten mehr arbeiten, um dann weniger Rente zu erhalten. Das Klettern sei besonders „beschwerlich“ und das müsse mit angerechnet werden.
Der Extremsportler Robert ist auf das Erklimmen von Wolkenkratzern spezialisiert, was er mit bloßen Händen und ohne Sicherheitsnetz tut. Den Aufstieg am Total-Gebäude meisterte er in 52 Minuten. „Es war sehr kalt, ich habe meine Fingerspitzen nicht mehr gefühlt“, sagte er. „Außerdem bin ich nicht mehr so in Form wie vor 20 Jahren“, scherzte er.
Robert klettert nicht zum ersten Mal für einen politischen Zweck: Erst im August war er 68 Etagen an der Fassade des Cheung Kong Center in Hongkong emporgestiegen. Er wollte damit die Demokratiebewegung in der chinesischen Sonderverwaltungszone unterstützen.
AFP
Ähnliche Nachrichten

Frankreich: Rechtsextremer Zemmour will eine Million Ausländer abschieben
Der rechtsextreme Präsidentschaftskandidat Zemmour will im Fall seiner Wahl zum Präsidenten eine Million Ausländer abschieben - und dafür ein „Abschiebeministerium“ einrichten. Zemmour wurde bereits mehrfach wegen rassistischer Äußerungen verurteilt.

Französische Hersteller von Chips dürfen Sonnenblumenöl ersetzen
Einer vorerst auf sechs Monate befristeten Ausnahmeregel zufolge dürfen Margarine, Chips und weitere Produkte in Frankreich künftig mit anderen Ölen als Sonnenblumenöl produziert werden. Mehrere hundert Produkte sind von den Bestimmungen betroffen.

Spionagevorwürfe in Frankreich: Sechs russische Diplomaten ausgewiesen
Frankreich weist sechs Russen aufgrund von Spionagevorwürfen aus. Der Nachrichtendienst konnte angeblich eine Geheimoperation der russischen Geheimdienste aufdecken. Die Nummer zwei der russischen Botschaft wurde ins Außenministerium bestellt.

Wegen Überquerung der Straße: Zwei Musliminnen von Polizisten angegriffen
Eine Videoaufnahme aus Frankreich zeigt, wie zwei muslimische Frauen mit Kopftuch von mehreren Polizeibeamten angegangen werden. Eine der Frauen wird dabei auch geschlagen. Der Grund: Sie sollen die Straße trotz Polizeisirene überquert haben.
Selbe Kategorie
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt

Rekordzahl: Weltweit über 45 Millionen Binnenflüchtlinge
Eine Rekordzahl von Menschen ist wegen Konflikten und Katastrophen auf der Flucht im eigenen Land. Das Schicksal derer, die vertrieben aber nicht über Grenzen geflüchtet sind, werde international zu wenig beachtet, erklärt eine Hilfsorganisation.