Die Deutsch-Türkische Industrie- und Handelskammer (AHK) hat eine Diskussionsrunde zum Thema „Geldpolitik, Inflation und Investitionen“ veranstaltet. Die Veranstaltung fand am Mittwoch unter der Moderation von Dr. Markus C. Slevogt, dem Präsidenten der AHK Türkei, in Ankara statt.
Slevogt betonte in seiner Einführungsrede, dass für Investoren vor allem drei Faktoren eine wesentliche Rolle spielten: Dazu gehörten die wirtschaftlichen Rahmenbedingen, die Energie- und die Rohstoffpreise.
Zentralbank-Chef spricht von bis zu 120 Milliarden an Dollarreserven
Auf der AHK-Veranstaltung bewertete auch der Präsident der Türkischen Zentralbank, Şahap Kavcıoğlu, die jüngsten Entwicklungen in der türkischen Wirtschaft. Laut Kavcıoğlu wird die Inflation im letzten Quartal des Jahres sinken: „Wir glauben, dass die temporären Faktoren die Inflationsaussichten beeinflussen. Kurzfristig werde sie [die Inflation] ihre Wirkung verlieren und im letzten Quartal einen Abwärtstrend erreichen.“ Auch die Reserven der Zentralbank würden im Bereich von 115 bis 120 Milliarden US-Dollar liegen, betonte der Zentralbank-Präsident.
Zuvor hatte sich der deutsche Botschafter Jürgen Schulz in einem Grußwort an die Teilnehmer gewandt. Die deutsch-türkischen Wirtschaftsbeziehungen seien „außerordentlich eng“ und „für die bilateralen Beziehungen von ganz herausragender Bedeutung“.
Wachsende Bevölkerung – wachsende Chancen
Eine Kombination von verschiedenen Faktoren mache die Türkei grundsätzlich zu einem sehr interessanten Standort für Investoren und zu einem attraktiven Wirtschaftspartner für Deutschland. Allein schon die Größe des Landes mit über 83 Millionen Einwohnern sei angesichts einer wachsenden und überdies jungen Bevölkerung ein wichtiges Argument für den Standort. Ferner biete die türkische Wirtschaft deutschen und internationalen Firmen umfangreiche Absatz- und Investitionsmöglichkeiten.
Derzeit existierten mehr als 7600 deutsche Unternehmen bzw. türkische Unternehmen mit deutscher Kapitalbeteiligung in der Türkei. Deutschland sei auch einer der wichtigsten Handelspartner der Türkei. Deutschland sei der wichtigste Absatzmarkt für den türkischen Export und der zweitgrößte Importpartner für die Türkei.
8 Sep. 2021
Türkischer Zentralbank-Chef: „Inflation wird im letzten Quartal sinken“
Auf einer AHK-Veranstaltung in Ankara kündigte der türkische Zentralbankpräsident Kavcıoğlu eine zeitnahe Erholung der türkischen Wirtschaft an. Die jüngsten Wirtschaftsdaten würden auch die Inflationsdaten positiv beeinflussen.
TRT Deutsch
Ähnliche Nachrichten
Interview: Projekt EastMed-Pipeline vor erheblichen Herausforderungen
Im Interview mit TRT Deutsch hat ein Experte für Energiesicherheit mehrere Aspekte der konkurrierenden Außenpolitik im östlichen Mittelmeerraum erklärt. Er unterstrich, auch Russland wolle in dieser Region eine dominante Rolle spielen.
Interview: Türkei für Dialog mit USA - S-400-Raketen werden doch aktiviert
Im Exklusiv-Interview unterstrich der Präsident eines renommierten Politik-Instituts in den USA, dass die Türkei in der Frage der nationalen Luftabwehr bereit zur Kooperation ist. Eine Konzession bei der Nutzung des S-400-Systems wird es nicht geben.
Selbe Kategorie
DAVA-Spitzenkandidat Fatih Zingal: „Wir leisten Pionierarbeit“
Die Gründung der Demokratischen Allianz für Vielfalt und Aufbruch (DAVA) hatte für ein mediales Echo gesorgt. Die politische Bewegung hat sich große Ziele gesetzt. Ihr Spitzenkandidat Fatih Zingal äußert sich dazu im Gespräch mit TRT Deutsch.
Der Herausforderer: Murat Kurum wirbt mit Neugestaltung Istanbuls
Als Spitzenkandidat der AK-Partei tritt Murat Kurum gegen Ekrem Imamoğlu ins Rennen um das Amt des Bürgermeisters von Istanbul. Der Bauexperte verspricht, die Erdbebensicherheit der Metropole zu erhöhen und das Verkehrssystem zu verbessern.
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt
Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.