Die Kamikaze-Drohne „Fedai“ (Handout/Transvaro/AA)
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Die türkische Verteidigungsindustrie hat „Fedai“, eine neue Kamikaze-Drohne zur Bekämpfung drohnengestützter Bedrohungen, entwickelt. Seinen ersten Testflug habe der im Eigenbau entstandene „Drohnenkiller“ erfolgreich im Oktober absolviert, sagte der Leiter des Herstellers Tranvaro, Güray Ali Canlı, am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu.

Es gebe bereits eine starke Nachfrage aus dem Ausland nach dem Produkt, fügte der Unternehmenssprecher hinzu. Der Hersteller bereite sich darauf vor, das wachsende Kaufinteresse zu befrieden, unterstrich Canlı.

Die Fedai-Drohne wurde im Rahmen der Rüstungsmesse SAHA Expo vorgestellt, die am Mittwoch der Vorwoche in Istanbul begonnen hatte. Auf der dreitägigen Messe wurden noch zahlreiche weitere türkische Verteidigungsprodukte wie Drohnen, Waffen, Radarsysteme sowie Land- und Marinefahrzeuge präsentiert.

Eignung auch als Luftverteidigungssystem für niedrige Flughöhen

Die ersten zehn Exemplare des Drohnenkillers seien bereits in Serienfertigung hergestellt worden, bestätigte das Mitglied des Exekutivausschusses Canlı.

Das Unternehmen entwickelte bis dato zwei Typen des Produkts, Fedai 101 und Fedai 102. Das letztgenannte Modell sei auf Wunsch eines südostasiatischen Landes entwickelt worden. Es könne in einer Höhe von 5000 Metern fliegen. „Kunden betrachten das Fedai-System auch als Luftverteidigungssystem für niedrige Flughöhen und nicht nur als Drohnenkiller“, erklärte der Tranvaro-Leiter.

Konstruktion aus 100 Prozent Karbonfaser

„Das Produkt besteht zu 100 Prozent aus Karbonfasern, ein weltweit einzigartiges Merkmal“, erklärte Canli. Das System könne von mehreren Abschussvorrichtungen und Abschussrohren aus gestartet werden. Derweil würden die Ingenieure an einer schultergestützten Abschussvorrichtung arbeiten, die für Kurzstreckeneinsätze kein Radarsystem benötige.

Fedai könnte bald zu einem zentralen Exportprodukt für die türkische Rüstungsindustrie werden, stellte der Tranvaro-Chef in Aussicht. Die ersten Fedai-Lieferungen werden für Anfang des nächsten Jahres, voraussichtlich im Januar und Februar, erwartet.

TRT Deutsch