Der Präsident der Bundesbank Jens Weidmann fordert mit Blick auf die Wirecard-Affäre Veränderungen bei der Wirtschaftsprüfung. „Wirecard ist ein Skandal und dem müssen wir künftig wirksamer vorbauen“, sagte Weidmann den Zeitungen der Funke Mediengruppe am Montag. Sicherlich werde es darum gehen, „Regeln und Verfahren vor allem bei Wirtschafts- und Bilanzprüfung mehr Biss zu geben.“
Um Vorgängen wie bei Wirecard künftig wirksamer vorzubauen, müsse es Wirtschaftsprüfern ermöglicht werden, „internationale Verflechtungen des Geschäfts besser zu durchleuchten“.
Der Finanzdienstleister Wirecard hatte Ende Juni Insolvenz angemeldet. Zuvor hatte das Unternehmen einräumen müssen, dass in der Bilanz aufgeführte Gelder von 1,9 Milliarden Euro, die vermeintlich auf asiatischen Bankkonten lagern sollten, nicht auffindbar seien. Der frühere Wirecard-Chef Markus Braun wurde am vergangenen Mittwoch erneut verhaftet.
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) will als Reaktion auf den Wirecard-Skandal die Kontrolle über die Finanzbranche verschärfen. Sein Plan sieht unter anderem vor, dass die Finanzaufsichtsbehörde Bafin direkt und mit hoheitlichen Befugnissen gegenüber Kapitalmarktunternehmen auftreten kann.
Wirecard-Skandal: Weidmann fordert striktere Bilanzprüfungen
27 Juli 2020
Im Manipulationsskandal um den DAX-Konzern Wirecard hat sich der Präsident der Bundesbank eingeschaltet. Weidmann sprach sich bei Bilanzprüfungen für Regeln und Verfahren aus, die „mehr Biss“ haben.
TRT Deutsch und Agenturen
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