Der Deutsche Gewerkschaftsbund warnt mit Blick auf den Klimaschutz vor Fehlern beim Umbau der Wirtschaft. „Es wäre ein eklatanter Fehler, auf Industrieproduktion in Deutschland zu verzichten, nur um sich die eigene Klimabilanz schönzurechnen“, sagte DGB-Chefin Yasmin Fahimi der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ am Freitag.
Demnach sieht sie vor allem in energieintensiven Branchen wie Stahl, Chemie sowie in der Aluminium- und Kupferproduktion potenziell Jobs in Gefahr, aber auch in der Lebensmittelindustrie. „Auf all das zu verzichten und sich quasi vom Exportland zum Importland zu wandeln, wäre ökonomischer Selbstmord. Es kann nicht sein, dass wir uns über einen industriellen Rückbau ökologisch gesundschrumpfen“, sagte Fahimi. Es müsse durch die Transformation qualitatives Wachstum und mehr Beschäftigung geben.
Um den Folgen der explodierenden Energiepreise gegenzusteuern, forderte Fahimi eine Preisgarantie für den Energiegrundbedarf privater Haushalte. „Erst bei Mehrverbrauch müsste dann ein erhöhter Preis bezahlt werden“, erläutete die DGB-Vorsitzende gegenüber dem Blatt. Auf diese Weise würde auch ein Anreiz zum Einsparen von Energie geschaffen.
DGB-Chefin Fahimi warnt vor „ökonomischem Selbstmord“ beim Klimaschutz
20 Juni 2022
Die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Yasmin Fahimi, hat vor „ökonomischem Selbstmord“ unter dem Banner des Klimaschutzes gewarnt. Eine Deindustrialisierung Deutschlands und ein Ende der Exportwirtschaft seien nicht tragbar.
TRT Deutsch und Agenturen
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