Israelischer Ex-Soldat gibt Schlüssel der Al-Aksa-Moschee zurück
Ein israelischer Soldat hatte vor über 50 Jahren bei der Besetzung Jerusalems einen Schlüssel für ein Tor der Al-Aksa-Moschee gestohlen. Bei der Rückgabe zeigt er Reue und kritisiert zugleich das Vorgehen Israels gegen die Palästinenser.
Die Al-Aqsa-Moschee / Photo: AA (AA)

Der israelische Ex-Soldat Yair Barack hat einen gestohlenen Schlüssel für ein Tor der Al-Aksa-Moschee im besetzten Ostjerusalem zurückgegeben. Die Abteilung für islamische Stiftungen in Jerusalem veröffentlichte am Donnerstag ein Video dazu. Darin ist zu sehen. wie der palästinensische Generaldirektor Scheich Azzam Al-Khatib den Schlüssel von dem Ex-Soldaten entgegennimmt. Dieser hatte die Schlüssel nach eigenen Angaben vor 56 Jahren während der Besetzung Jerusalems gestohlen.

Nach mehreren Jahrzehnten habe er sich dadurch „unwohl“ gefühlt, „einfach weil ich ihn gestohlen habe“. Daher habe er beschlossen, den Schlüssel zurückzugeben, erklärt er in dem Video. Mit der Rückgabe habe er das Gefühl, „das Richtige getan zu haben“.

Vor diesem Hintergrund zieht Barack auch eine Parallele zur israelischen Besetzung palästinensischer Gebiete. „Israel sollte den Palästinensern ihr Land, ihre Rechte, ihren Respekt, ihre Unabhängigkeit, ihre Freiheit und ihre Sicherheit zurückgeben“, fordert er.

Auch bezüglich des provokativen „Flaggenmarsches“ rechtsextremistischer Israelis in Ost-Jerusalem am Freitag übt Barack scharfe Kritik. Der Marsch sei einer der schlimmsten Tage für ihn in diesem Jahr gewesen. Er feiere den „Flaggenmarsch“ schon lange nicht mehr.

Der „Flaggenmarsch“ wird jedes Jahr von israelischen Siedlern veranstaltet, um die sogenannte Wiedervereinigung Jerusalems zu feiern – eine Anspielung auf die Besetzung der Stadt durch Israel im Jahr 1967. „Ich war an diesem Tag dabei. Ich wünschte, ich hätte es nicht getan – nämlich Jerusalem zu besetzen“, betont Barack.

AA