Anschlag in Pakistan: Zahl der Toten steigt auf 89 – Hunderte Verletzte
In Pakistan ist die Zahl der Todesopfer nach dem Anschlag auf eine Moschee in der Stadt Peschawar weiter gestiegen. Nach Polizeiangaben gibt es mindestens 89 Tote und hunderte Verletzte. Bislang hat sich keine Gruppe zu dem Anschlag bekannt.
31.01.2023, Pakistan, Peschawar: Schwere Maschinen sind im Einsatz, um die Trümmer des Selbstmordattentats vom Vortag zu beseitigen und nach Opfern zu suchen. / Photo: DPA (DPA)

Die Zahl der Toten nach einem Selbstmordanschlag in einer Moschee im Nordwesten Pakistans ist auf mindestens 89 gestiegen. In der Nacht zum Dienstag seien mindestens zehn Tote aus den Trümmern des eingestürzten Gebäudes geborgen worden, sagte ein örtlicher Polizeisprecher. Mehr als 220 Menschen seien verletzt worden. Der Angriff ereignete sich am Montag während des Mittagsgebets in einer Hochsicherheitszone der Stadt Peschawar, in der sich auch viele Polizeigebäude befinden. Die Opfer seien hauptsächlich Polizisten, sagte der Sprecher weiter. Premierminister Shehbaz Sharif verurteilte den Anschlag. „Es war nichts weniger als eine Attacke auf Pakistan“, sagte er. Bislang hat sich keine Gruppe zu dem Anschlag bekannt. Ende vergangenen Jahres hatten jedoch die pakistanischen Taliban - die unabhängig von der Taliban-Regierung im benachbarten Afghanistan sind - eine Waffenruhe mit der Regierung in Islamabad aufgekündigt. Seither haben sie mehrere Anschläge für sich reklamiert. Auch die Terrormiliz Daesh hatte sich in der Vergangenheit zu Anschlägen auf Moscheen bekannt. In Pakistan ist die große Mehrheit der Bevölkerung von mehr als 230 Millionen Einwohnern muslimischen Glaubens. Peschawar mit seinen etwa zwei Millionen Einwohnern war lange Zeit Zentrum einer Unruheregion in Pakistan - nach einer Militäroffensive gegen Terrorgruppen im Jahr 2014 war es dort ruhiger geworden. In den vergangenen Jahren gab es jedoch dort wieder vermehrt Anschläge. Erst im März 2022 sprengte sich ein Attentäter der Terrormiliz Daesh in Peschawar in die Luft und tötete mehr als 60 Menschen.

DPA