Wegen Erschöpfung: Viele Klinikärzte wollen berufliche Umorientierung
Laut einer Umfrage herrscht hohe Unzufriedenheit unter Klinikärzten. Jeder Fünfte plane demnach „definitiv“ eine berufliche Zukunft außerhalb des Krankenhauses. Die Mehrheit gab zudem an, sich „zunehmend“ oder sogar „immer“ erschöpft zu fühlen.
Ärzte auf einer Intensivstation bei einer Lungenspiegelung (DPA)

Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hat vor der nächsten Verhandlungsrunde für die rund 55.000 Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern eine Umfrage veröffentlicht, laut der eine hohe Unzufriedenheit unter den Medizinern herrscht. Ein Fünftel der Ärztinnen und Ärzte plane „definitiv“ eine berufliche Zukunft außerhalb des Krankenhauses, ergab die am Sonntag vom Marburger Bund veröffentlichte Umfrage unter 3300 Mitgliedern. Außerdem gaben demnach 60 Prozent der Klinikärzte an, dass sie sich „zunehmend“ erschöpft fühlten. 31 Prozent der Krankenhausärzte fühlen sich sogar „immer“ erschöpft. 71 Prozent der Befragten gaben zudem an, dass durch die Corona-Pandemie ihre Arbeitsbelastung gestiegen sei. Vierte Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt Am Montag und Dienstag wollen der Marburger Bund und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände in vierter Runde in dem Tarifkonflikt verhandeln. Bei den jüngsten Gesprächen im Dezember lehnte die Ärztegewerkschaft das Arbeitgeberangebot als „komplett inakzeptabel“ ab. Das Angebot sah eine Entgelterhöhung von insgesamt 3,3 Prozent für die Jahre 2023 und 2024 sowie eine Corona-Sonderzahlung von 1200 Euro vor. Die Gewerkschaft fordert rückwirkend zum 1. Oktober fünfeinhalb Prozent mehr Gehalt sowie weitere Verbesserungen. Die Tarifverhandlungen betreffen 500 Kliniken in Deutschland.

AFP