Anklage nach Schüssen auf Moschee in Halle
Mehr als ein Jahr ist nach dem Angriff auf eine Moschee in Halle vergangen. Die Staatsanwaltschaft klagt einen 56-​Jährigen wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung an. Ein politisches Motiv wird ausgeschlossen.
„Kein politisches Motiv“: Anklage nach Schüssen auf Moschee in Halle  (Archivbild) / Photo: DPA (DPA)

Nach Schüssen aus einem Luftgewehr auf das Islamische Kulturcenter in Halle (Saale) Anfang 2022 klagt die Staatsanwaltschaft Halle einen 56-jährigen Mann an. Die Ermittlungen hätten aber kein politisch motiviertes Motiv ergeben, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag in Halle mit. Angeklagt werde der Mann wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung.

Laut Staatsanwaltschaft soll der 56-Jährige von einem geöffneten Fenster im 8. Stock eines gegenüberliegenden Wohnhauses aus mehrere Schüsse in Richtung des islamischen Kulturzentrums abgefeuert haben. Der Mann habe dabei in Kauf genommen, dass Menschen verletzt oder Gegenstände beschädigt werden könnten. Das Luftgewehr soll er kurz vor der Tat gekauft haben.

Die Geschosse haben den Angaben zufolge die Fassade des Gebäudes beschädigt. Menschen kamen nicht zu Schaden. Die Tat hatte vor einem Jahr breite Empörung ausgelöst. Sachsen-Anhalts Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) hatte erklärt, jeder Angriff auf friedliche Menschen bei der Ausübung ihrer Religion müsse mit aller Härte verfolgt und bestraft werden.

epd