Das Logo von Apple (Reuters)
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Im Skandal um die Spionagesoftware Pegasus verklagt der iPhone-Hersteller Apple den israelischen Entwickler NSO Group. Über die Klage solle der NSO Group untersagt werden, künftig „Software, Dienste oder Geräte“ von Apple zu verwenden, erklärte der US-Technologiekonzern am Dienstag. Damit solle „weiterer Missbrauch von und Schaden für“ Apple-Nutzer verhindert werden. Eingereicht wurde die Klage bei einem US-Bundesgericht in der kalifornischen Stadt San José.

US-Regierung reagierte unentspannt

Eine im Juli veröffentlichte Recherche von 17 internationalen Medien hatte ergeben, dass mit Hilfe von Pegasus die Telefone von hunderten Journalisten, Politikern und Menschenrechtsaktivisten in verschiedenen Ländern überwacht worden waren. Die von der NSO Group entwickelte Software kann unbemerkt auf Daten eines Telefons zugreifen. Außerdem ist die Software in der Lage, unbemerkt Kamera und Mikrofon des Gerätes anzuschalten.

Als Reaktion auf den Pegasus-Skandal setzte die US-Regierung die NSO Group bereits zu Monatsbeginn auf eine schwarze Liste. Das US-Handelsministerium erklärte, die Spähsoftware habe autoritären Regierungen erlaubt, im Ausland lebende Regierungskritiker, Journalisten und Aktivisten ins Visier zu nehmen, um sie zum Schweigen zu bringen. Die Aufnahme der NSO Group auf die schwarze Liste begrenzt mögliche US-Technologie-Exporte an das israelische Unternehmen.

NSO Group weist Vorwürfe des Missbrauchs ihrer Technologie zurück

Die NSO Group reagierte mit Unverständnis auf die US-Entscheidung und zeigte sich „bestürzt“. Das Unternehmen beteuert, seine Software sei für den Kampf gegen Kriminalität und Terrorismus entwickelt worden.

Auch das Bundeskriminalamt (BKA) hat die umstrittene Spionagesoftware gekauft. Laut Medienberichten vom Oktober wurde sie auch vom Bundesnachrichtendienst (BND) eingesetzt.

AFP