Rostock: Größtes wasserstoffbasiertes Versorgungsnetzwerk eingeweiht (dpa)
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In Laage bei Rostock ist am Freitag Europas größtes wasserstoffbasiertes Versorgungsnetzwerk eingeweiht worden. Das Energiedienstleistungsunternehmen Apex Energy baute dort ein Wasserstoffkraftwerk, das ein ganzes Gewerbegebiet komplett mit Wasserstoff-Energie und damit CO2-frei versorgen kann. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Marco Wanderwitz (CDU), würdigte vor Ort private Investitionen wie die von Apex Energy als „einen zentralen Faktor für die erfolgreiche Umsetzung der nationalen Wasserstoffstrategie“. Das von Apex Energy errichtete Blockheizkraftwerk mit zwei Megawatt Leistung wandelt Wasserstoff mittels einer Brennstoffzelle in Wärme und Strom um. Der Wasserstoff selbst wird mit einem sogenannten Elektrolyseur aus Wasser gewonnen. Dafür will Apex vorerst grünen Strom des regionalen Stromanbieters nutzen. Auch überschüssiger Wasserstoff kann nach Angaben des Unternehmens zwischengespeichert werden. Die einzelnen Komponenten der Anlage seien in dieser Weise bislang nicht zusammengebracht worden.

„Bundesweites Leuchtturmprojekt für CO2-neutrale Gewerbelösungen“

„Wasserstoff ist ein weiteres Schlüsselelement für das Erreichen der Klimaziele“, sagte Wanderwitz. Das Kraftwerk der Apex Energy zeige, dass die Technik ausgereift sei. Es diene als „bundesweites Leuchtturmprojekt für CO2-neutrale Gewerbelösungen“. Die Planung für die Anlage hatte Apex Energy nach eigenen Angaben im Jahr 2017 begonnen. Die Investitionskosten lagen nach Angaben des Unternehmens bei zwölf Millionen Euro. Zusätzlich versorgt eine öffentliche Wasserstoff-Tankstelle auf dem Werksgelände bis zu 40 Busse des öffentlichen Nahverkehrs sowie 200 Autos. Mathias Hehmann, Geschäftsführer der Apex Energy, stuft die Anlage als „wichtigen Meilenstein für eine emissionsfreie zukunftsweisende Energieversorgung ein“. „Wasserstoff ist der Treiber für eine CO2-neutrale Zukunft“, sagte er.

Deutschland bei Wasserstofftechnologien „die Nummer eins in der Welt“

Die Bundesregierung hatte erst am Mittwoch ihre nationale Wasserstoffstrategie vorgestellt - Deutschland soll bei Wasserstofftechnologien „die Nummer eins in der Welt“ werden. Das fördert die Regierung mit sieben Milliarden Euro im Inland und zwei Milliarden Euro für internationale Partnerschaften.

Wasserstoff (chemisches Symbol: H) kommt in der Natur zwar mannigfach vor - wie etwa in Wasser (H2O) - praktisch gibt es ihn aber fast nur in gebundener Form. Für die Nutzung als Energieträger muss Wasserstoff daher unter Einsatz von anderen Energiequellen in reiner Form gewonnen werden. Ist dieser Energieeinsatz emissionsfrei, wird von grünem Wasserstoff gesprochen.

dpa