Weltweit sind in diesem Jahr inzwischen fast 5000 Affenpocken-Infektionen bei Menschen gemeldet worden. In mehr als 40 Ländern außerhalb Afrikas, in denen Affenpocken bis Mai praktisch unbekannt waren, waren es 3308 Fälle, wie aus Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC Stand Mittwoch kurz vor Mitternacht MESZ hervorgeht. Dazu kommen nach einer Statistik der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 1600 Verdachts- oder bestätigte Fälle in acht afrikanischen Ländern, von denen viele solche Ausbrüche seit Jahren kennen.
Am Donnerstag nahm in Genf der von der WHO einberufene Notfallausschuss zu Affenpocken seine Beratungen auf. Die darin vertretenen Fachleute sollen beurteilen, ob es sich um eine «Notlage von internationaler Tragweite» handelt, die höchste Alarmstufe, die die WHO verhängen kann. Die WHO folgt in der Regel der Empfehlung der Fachleute. Praktische Folgen hätte das nicht, aber es soll alle Länder wachrütteln, nach Fällen Ausschau zu halten und eigene Vorkehrungen zu treffen, um eine Ausbreitung einzudämmen.
Es wurde in Genf nicht damit gerechnet, dass der Ausschuss aus rund einem Dutzend Fachleuten aus aller Welt schon am Donnerstag eine Empfehlung veröffentlicht. «Der Ausschuss dürfte in den kommenden Tagen eine Mitteilung herausgeben», teilte die WHO mit.
Die meisten Fälle außerhalb Afrikas wurden in 29 Ländern in der WHO-Europaregion gemeldet: insgesamt 2746, wie die EU-Gesundheitsbehörde ECDC und das Regionalbüro Europa der Weltgesundheitsorganisation WHO in einer gemeinsamen Analyse berichteten. Wie aus den Daten hervorgeht, handelt es sich bei fast allen bestätigten Fällen um Männer. Rund 44 Prozent der Erkrankten waren zwischen 31 und 40 Jahren alt. Sterbefälle seien bislang noch nicht gemeldet worden.
23 Juni 2022
dpa
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